Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Tolmin

Sonnenuntergang zwischen den Bergen mit Blick über Zelte auf dem Campingplatz

Was wäre ein Campingurlaub in Slowenien ohne Geocaches? Zum Glück hat die Gegend rund um Tolmin im slowenischen Triglav Nationalpark in dieser Hinsicht einiges zu bieten.

Blick auf die Kirche von Drežnica mit Berg- und Wolkenpanorama im Hintergrund

Etwa 10 Kilometer von Tolmin entfernt gibt es ausgehend von Ladra eine Geocaching Runde um den Pot Miru. Die Wanderung erwies sich als einigermaßen anstrengend. Gleich zu Beginn geht es auf einer groben Schotterstraße steil bergauf. Zum Glück war dies der anstrengendste Teil, wenn die 500 Meter Seehöhe erstmal erreicht sind, geht es bis zum Schluss großteils nur noch gemütlich bergab und bergauf. Die Caches waren auch nicht immer einfach zu finden, einmal musste ich leider auch DNF loggen. Die Variablen für den Bonus Cache waren auf die Dosen verteilt, so dass man mit Glück auch ohne alle Dosen zu finden, die Variablen für den Bonus zusammenbekommt.

Kirche in Tolmin, mit dramatischen Gewitterwolken im Hintergrund

Ein gemütlicher Spaziergang in Tolmin förderte einen Multi zutage. Eigentlich hätte ich auch noch die nahegelegenen Traditionals suchen wollen, ein dramatisches Gewitter hielt mich dann jedoch davon ab. Mit Glück schaffte ich es noch rechtzeitig zurück ins Camp. Natürlich nachdem der Multi geloggt war ;-)

Ausblick auf den Fluss in der Tolmin Klamm (Tolminska korita)

Eine schöne Ausflugsgelegenheit ist die Tolmin Klamm (Tolminska korita), die den geneigten Geocacher auch mit einem Earth Cache belohnt. Die Klamm ist touristisch erschlossen, die Wege gepflegt, Tafeln bieten Informationen über die hier entspringende Thermalquelle und die Tier- und Pflanzenwelt in der Gegend.

vom höchsten Punkt der Tolmin Klamm, eine geschätzt 60 Meter hohe Brücke sieht man hinunter auf den Fluss

Als reiner Geocaching-Urlaub wäre es hier sinnvoll, mobil unterwegs zu sein und den Standort zu wechseln. Innerhalb des Nationalparks gibt es viele schöne Orte zu entdecken, das Bergpanorama ist immer wieder atemberaubend. Tolmin bietet sich als eine der wenigen Städte mit Infrastruktur in der Gegend auch als Ausgangspunkt für Wanderungen in der Umgebung an. Die Auto-Fahrt über den Predil-Pass war auch ein Abenteuer.

Bratislava

Ausblick aus dem Botschafts- und Villenviertel auf die Burg Bratislava

Mitten im Arbeitstrubel vor den Sommerferien hatte ich mich kurz entschlossen (Hotelbuchung 2 Wochen davor) für ein reines Geocaching-Wochenende nach Bratislava begeben. Das Wetter kam mir entgegen und auch sonst verlief alles sehr erfreulich. Primäres Ziel: die Cache Types für die Slowakei auf 6 aufstocken, um die Basis für die nächstmöglichen Cache Type Challenge Caches zu legen. Spoiler: Ziel erreicht!

Little Free Library, ein kleiner, offener Bücherschrank

Vom Bahnhof aus stapfte ich diesmal gleich den Berg hinauf. Ein vorab gelöster Mystery Cache mit dem Thema My Little Pony lockte mich dorthin. Bevor ich diese Dose fand, entdeckte ich neben dem Ausflugslokal eine Little Free Library. Bisher hatte ich nur aus dem Internet von dieser speziellen Form des offenen Bücherschranks gehört, daher habe ich mich sehr gefreut, in Bratislava auf einem Berg eine zu finden.

Blick auf das Slavin Monument in Bratislava

Wenn man den Berg schon mal erklommen hat, sollte man auch das Slavín Monument nicht auslassen. Es handelt sich um ein beeindruckendes Denkmal, das an die Kriegshelden aus dem zweiten Weltkrieg erinnern soll. An den Außenwänden der Halle sind Städte mit dem Datum ihrer Befreiung aufgelistet. Die Statue an der Spitze stellt einen Fahne schwenkenden Soldaten dar, der ein Hakenkreuz zertritt. Das sieht man kaum, wenn man davor steht, mir wäre es auch nicht aufgefallen, hätte ich es nicht auf einer mehrsprachigen Infotafel gelesen.

das alte Gebäude des Slovak National Theater, Brunnen im Vordergrund, strahlend blauer Himmel im Hintergrund

Nach einem Zwischenstopp bei der Residenz des Präsidenten (im Moment residiert hier Andrej Kiska) checkte ich ins Hotel ein. Den Rest des Abends verbrachte ich dann mit der parallelen Absolvierung des Wherigos Downtown und des ambitionierten Multis Music City [Remastered]. Beide konnte ich erst am folgenden Tag zu Ende bringen. Das Finale von Downtown erreichte ich eine halbe Stunde nach Ende der Öffnungszeit, bei Music City musste ich wegen dreier unsicherer Variablen erst mit der Kontrollsumme spielen und mögliche Finalvarianten ausrechnen.

Kunstobjekt am Hauptplatz in der Nähe des alten Rathauses in Bratislava mit Schatten der Fotografin und ihres Smartphones

Der Sonntag begann mit einem weiteren Spaziergang durch die Innenstadt in Richtung der Donau. Nach dem Besuch der Burg überquerte ich die Donau auf der Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes. Im Park Janko Kráľ hatte ich leider drei DNFs zu verzeichnen. Im Rahmen des an diesem Wochenende stattfindenden Urban Music Festivals war auch hier eine Bühne aufgebaut und viele Menschen mit Picknickkörben und interessanter Kleidung bevölkerten die Wiesen. Immerhin kam ich so zu einer sehr schmackhaften slowakischen Pizza-Flammkuchen-Crossover-Variation.

Blick auf die Burg von Bratislava vom südlichen Donauufer aus, Discoschiffe im Vordergrund

Wieder zurück in der Innenstadt nahm ich den Abschluss der noch offenen Caches in Angriff. Ausdrücklich empfehlen möchte ich den aufwändig gestalteten Wherigo Stylova Bratislava, der sich viel Mühe gibt, dem geneigten Cacher die unterschiedlichen architektonischen Stile der Innenstadt von Bratislava näherzubringen. Ein absolutes Highlight ist auch das Final des bereits erwähnten Multis Music City [Remastered]. Wegen mangelnder Fahrplan-Lesefähigkeiten hatte ich dann am Bahnhof spontan noch eine Stunde Zeit und nutzte diese für einen weiteren Mystery, der auf ein sehr interessantes, buntes Gebäude verweist.

Innenhof mit Verbindungsbalkonen in der Innenstadt von Bratislava

Maissau

Violett beleuchteter Stein im Eingangsbereich des Schaustollens der Amethystwelt Maissau

Bei meinem kürzlichen Ausflug nach Eggenburg verlief die Anfahrt entlang der B4 auch an Maissau vorbei und da setzte ich den Amethyststollen flugs auf die Ausflugsliste. Da der örtliche Earth Cache auch den Besuch des Schaustollens verlangt, begaben sich der Fotograf und ich auf eine entsprechende Führung. Das Drumherum ist eher esoterisch geprägt, zur Amethystwelt gehört ein Garten, der sich intensiv mit der Wirkung verschiedener Steine auf die sieben menschlichen Chakren beschäftigt. Im dazugehörigen Shop werden Unmengen von Edelsteinsouvenirs verkauft, die angeblich positive Wirkung auf diverse menschliche Leiden haben sollen. Eine Bewertung dieser Praxis sei mal dahingestellt, das muss jeder vernünftige Mensch für sich selbst entscheiden.

Bänderamethystgang im Schaustollen der Amethystwelt

Im Schaustollen kann man dann den vor Ort ausgegrabenen Bänderamethyst begutachten, der Führungsleiter betonte immer wieder, wie selten diese Amethystart weltweit ist. Es handelt sich in Maissau um das größte Vorkommen der Welt. Der Bänderamethyst wurde an Ort und Stelle freigelegt und das Gebäude sozusagen drumherum errichtet. Die Führung dauert etwa 40 Minuten. Am Ende der Führung fehlte mir noch eine Information für den Earth Cache und bei meiner Frage an den Führungsleiter stellte sich heraus, dass sich das betreffende Objekt im Edelsteinhaus befindet, das ebenfalls nur mit Führung besichtigt werden kann und extra zu bezahlen ist. Der Führungsleiter hatte aber wohl schon vom Geocache gehört und schmuggelte uns durch die Hintertür hinein, um uns das entsprechende Objekt zu zeigen.

Blick in den Schaustollen, links ein Ausschnitt des Bänderamethystgangs, im Hintergrund Glasvitrinen mit verschiedenen verwandten Steinen, rechts an der Wand sechs Amethyst-Querschnitte

Auch die beiden anderen lokalen Multi Caches stehen ganz im Zeichen des Amethyst bzw. der Farbe Lila. Unterwegs kamen wir dann auch an den Kleintiergehegen vorbei. Zusammen mit der Möglichkeit, selbst nach Amethyst zu schürfen (extra zu bezahlen, Kinder dürfen dann eine Stunde lang im Sand spielen), stellen diese die Familientauglichkeit des Ausflugsziels sicher.

neugierige Ziegen in der Hoffnung auf Futter

Wenn man sowieso schon die NÖ Card hat, dann ist der Amethyststollen sicher eine nette Ausflugsgelegenheit. Ohne die NÖ Card sind die Eintrittspreise eher hoch, vor allem für Familien mit mehreren Kindern, da summiert sich das schnell. Vom Edelsteinhaus haben wir nur einen winzigen Ausschnitt gesehen, aber wenn man sich für Geologie oder bunte Steine (Mineralien) interessiert, dann dürfte das auch seinen Reiz haben.

im Objektiv des Fotografen spiegeln sich Wald und Himmel