Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Straubing

Auf dem Heimweg aus Berlin machten wir Halt in Straubing. Die moderaten Temperaturen vom Wochenende waren nur noch eine Erinnerung. Wiederum durfte ich erfahren, warum ich in letzter Zeit immer versuche, eine Unterkunft nahe am Bahnhof zu buchen. Das Holpern mit dem Gepäck über Kopfsteinpflaster bis zum Hotel in der Innenstadt ist (speziell bei höheren Temperaturen) einfach unnötig anstrengend.

am Ende einer schmalen Gasse ragt ein Kirchturm in die Höhe, die Kirche ist hell mit rötlichen Säulen und Verzierungen, der Turm oben achteckig

Nach einer Stärkung in einem nahe gelegenen schattigen Gastgarten spazierten der Hund und ich durch die Stadt und gelangten bald an die Donau. Wo ich dringend meine Füße ins Wasser tauchen musste, während der Hund in respektvoller, sicherer Entfernung zuschaute. Er will halt wirklich nicht nass werden …

Brücke über die Donau, im Vordergrund Wasser, rechts am Ufer Bäume und Sträucher, die Brücke ist ein sanft geschwungener Bogen, der von senkrechten Streben gehalten wird

Zentrales Merkmal der Innenstadt ist der Stadtturm, er ist von nahezu allen Richtungen sichtbar. Bei näherer Inspektion im Rahmen des Earth Cache „Steinerne Stadt“ stellte ich auch fest, dass sich im Inneren des Turms heute ein öffentliches WC befindet.

Stadtturm Straubing, von hinten im Abendlicht beleuchtet, im Vordergrund das Gebäude um den Stadtturm, grün gestrichen, zwei Stockwerke, im Erdgeschoss heute ein Eisgeschäft, im Giebel eine große goldene Heiligenstatue

Die Hitze hielt mich lange wach und trieb mich früh aus dem Haus. Üblicherweise buche ich ja kein Frühstück in der Unterkunft, in diesem Fall stellte ich vor Ort fest, es war einfach inkludiert (die Wirtin wirkte regelrecht entrüstet, als ich anmerkte, ich hätte doch kein Frühstück gebucht …).

Graffiti an einer Lochblechwand, von links erhebt sich ein bunter Papagei über Blättern, rechts wachsen rotgoldene Pflanzen von unten herauf

Den Vormittag vor der restlichen Heimfahrt nutzte ich für weitere Spaziergänge, Finalisierung des oben erwähnten Earth Caches sowie weiterer Adventure Labs und nicht zuletzt dem wunderbaren Multi „Eines von vielen“. Dem Hund passte es natürlich gar nicht, draußen warten zu müssen, aber das war eben unvermeidbar. Und die Umgebung und Gestaltung des Finals konnten sich absolut sehen lassen.

Innenraum einer Bibliothek, das Dach ist aus dicken Holzbalken gebaut, darunter rechts ein hüfthohes Regal mit der Beschriftung „CD – Klassik“, links dahinter ein abgegrenzter Raum im Raum mit der Beschriftung „Reisen“

Straubing erschien mir als eine sehr typisch bayrische Stadt. Die gesamte Altstadt war voller Gastgärten, in denen sich Menschen tummelten, ob das hauptsächlich Tourist:innen waren, kann ich aus den kurzen Erfahrungen nicht sagen. Im Vergleich zu anderen Städten habe ich Straubing als sehr hundefreundlich empfunden. Vor jedem Lokal stehen Wasserschüsseln bereit, wo sich ein Hund auch im Vorbeigehen erfrischen kann. Eine schöne Stadt, aber ob ich länger oder öfter dort sein muss, kann ich gerade nicht so sagen.

Berlin

Bei meinem letzten Berlin-Besuch konnte ich endlich lange gehegte Pläne verwirklichen. Am Samstag machten wir uns mit der Tram auf den Weg Richtung Rummelsburg. Ziel war eine der wenigen Fähren in Berlin, die Teil des BVG-Systems sind. Auf dem Weg zur Fährlinie 11 hatte ich einen DNF bei einem lange gelösten Mystery (inzwischen archiviert) zu verbuchen. Wir besichtigten auch das ehemalige Rundfunkgelände Nalepastraße und fanden auch den dazugehörigen Cache. Die Gebäude werden zumindest teilweise noch benutzt, wir haben aber auch eine Gruppe gesehen, die gerade eine Führung durch das Gelände absolvierte.

8-stöckiges Ziegelgebäude auf dem ehemaligen Rundfunkgelände Nalepastraße, im ersten Stock geht links ein Gang weg, der zu einem anderen Gebäude außerhalb des Bildrands führt, vor dem Eingang steht ein Fahrradständer mit einigen geparkten Fahrrädern

Das angestrebte Tagesziel war die Fährlinie 11, die die Spree von Wilhelmstrand nach Baumschulenstraße überquert. Die Überfahrt dauert keine zwei Minuten, wir haben die Fähre mehrmals ab- und anlegen sehen. Die Überfahrt hat Lupo gut gemeistert, auf dem Steg der Anlegestelle hat ihn dann aber die Angst gepackt. Womit das genau zu tun hat, weiß ich immer noch nicht …

Solarfähre BVG Fähr Bär, das Schiff ragt von links ins Bild, die verglaste Fährkabine ist leer, hinter der Spitze des Boots ist das gegenüberliegende Spreeufer zu sehen schwarz-brauner Hund auf dem Boden der Fähre, links ragt das Hinterrad eines Fahrrads ins Bild, hinter dem Hund steht ein scwhwarzer Rucksack, die Leine ist am weißen Geländer des Fährschiffs befestigt Heckseite der Solarfähre Fähr Bär, die gerade von der Anlegestelle wegfährt, neben der Tür sind zwei Rettungsringe zu sehen, am Heck eine Deutschland-Flagge Anlegestelle der Fähre F11 am Baumschulenweg, links und rechts ist der Steg von einem weißen Geländer begrenzt, nach vorne hin zur Spree offen, darüber ragt oben ein dreiteiliges abgerundetes Dach ins Bild

Nach der Überfahrt suchten wir einen weiteren Cache vergeblich. Meine Vorab-Lösung war korrekt, allerdings scheiterten wir an der korrekten Interpretation der beigelegten Karte. Wie die Logs und das Listing verraten, waren wir dabei nicht allein, vor uns hatten andere ähnliche ihre Schwierigkeiten. Ein neuerlicher Versuch steht noch aus, auf Rückfrage habe ich von Owner beinhart zusätzliche Informationen erhalten.

Wir gingen weiter Richtung Spreepark Art Space, machten eine Nachmittagspause im Biergarten beim frisch renovierten Eierhäuschen. Nach einer Stärkung zeigte mir der Fotograf die Gucklöcher, durch die die in der Werkhalle eingelagerten ehemaligen Fahrobjekte des Vergnügungsparks betrachtet werden können. Die Pläne für die Renovierung des Spreeparks sehen interessant aus, bin gespannt, wie alles aussieht, wenn es fertig ist. Ein erwartetes Fertigstellungsdatum ist nirgendwo angegeben (sie werden schon wissen, warum nicht …).

Biergarten neben dem Eierhäuschen, vor blauem Himmel mischt sich Sonne mit Schatten, das Eierhäuschen ist ein schmuckes Geböäude mit einem Turm, rechts im Bild die Jausenstation mit einer kleinen Menschenschlange davor

Wir wanderten vorbei an der Insel der Jugend (wo wir 2021 mit einem Kanu zur Spreeschifffahrt aufbrachen), durch den Treptower Park bis zur S-Bahn-Station. Nach dem Abendessen besichtigten wir noch die Sticker auf der Wand des Kino Intimes. Wir fanden alle Bilder, die für den Multi „Zeit zum Abkratzen – Aufkleber am Kino Intimes“ notwendig sind. Mein Favorit war aber die glitzernde Audiokassette auf dem unten stehenden Foto.

Detailaufnahme einer Wand, die mit Graffiti besprüht ist, in der linken unteren Ecke ist eine schwarz-glitzernde Audiokassette an die Wand geklebt, darüber ein Bild mit dem Schriftzug „unerhört“

Auch am Sonntag konnten wir einen lange gehegten Plan verfolgen: Wir besuchten den Modellpark Berlin Brandenburg. Einen Bericht dazu inkl. einiger Fotos habe ich bereits auf meinem Bücher-Blog veröffentlicht. Den Cache vor dem Modellpark fanden wir in Zusammenarbeit mit einer anderen cachenden Person, die uns dabei antraf, wie wir gerade über den Code zum Öffnen grübelten.

Detailaufnahme eines Modells, erkennbar an der gigantischen Pflanze, im Vordergrund sitzen Personen auf Bänken, sie schauen auf einen Teich, im Hintergrund sind zwei weiße Türme eines Schlosses auf einer Insel zu sehen

Auf dem Rückweg zur Straßenbahn konnten wir noch meinen ausziehbaren Magnetstab einer nicht ganz sinngemäßen Nutzung zuführen (siehe Foto). (Wochen später konnte ich damit auch die Kette von Kind3 aus dem Spalt unter dem Kästchen befreien, in das sie gerutscht war. Die Anschaffungskosten von unter fünf Euro haben sich daher schon vielfach ausgezahlt.)

eine Kappe aus schwarzem Duct Tape, daran hängt an einem Draht eine kleine Röhre mit einem Logbuch darin (Geocache), die Kappe wird von einem Stäbchen aus Metall gehalten, im Hintergrund ein Feldweg

Augsburg

Rathausplatz in der Abenddämmerung, Rathaus und Perlachturm mit St. Peter, auf dem Platz sitzen Menschen auf Bänken und auf dem Boden, vor dem Rathaus fährt eine Straßenbahn vorbei, das Rathaus ist ein Gebäude mit zwei Türmen und einem großen Doppeladler-Wappen in der Mitte des Ziergiebels

In Augsburg kamen wir nach einer etwas verlängerten Anreise an. Der Zwischenstop in München war schon etwas anstrengend gewesen (TL,DR: heiß, viele Menschen, Troubles mit dem Gepäck), im Hotelzimmer war es aber auch zu warm, um dort länger als notwendig auszuharren. Also machten wir uns nach einer kleinen Stärkung auf den Weg in die Innenstadt.

Auf dem Rathausplatz spielte ein Musiker auf der Gitarre, darum herum saßen viele Menschen, teils in den Schanigärten der Lokale, teils aber auch einfach auf dem Boden. Es war gerade noch hell genug, um ein gültiges Foto für den Webcam-Cache anzufertigen.

An diesem Abend folgte ich den Spuren von Bertolt Brecht, erfreute mich an den zahlreichen Kanälen, die das Lechviertel in der Innenstadt durchziehen (unter anderem führt der Eingang zu einem Pub neben dem Brecht-Haus über eine Brücke über einen Kanal) und absolvierte den einen oder anderen Adventure-Lab-Cache. In einer Hipster-Pizzaria gönnte ich mir einen schrägen Cocktail (Basilikum-Gin-Tonic oder so, jedenfalls war es grün).

Augsburger Zeughaus, Fassade im Manierismus-Stil, verschiedene Fensterformen, graue Verzierungen um die Fenster herum, über dem rötlich-braunen Tor wacht eine Statuengruppe, links und rechts davon Marmortafeln mit lateinischer Aufschrift, links: PACIS FIRMA MENTO, rechts, BELLI INSTRV MENTO

Die Nacht war kurz, im Zimmer war es nur mit offenem Fenster erträglich und der Verkehr war irgendwann einfach zu laut, um ihn weiter zu ignorieren. Da ich (wie fast immer) kein Frühstück gebucht hatte, ließ ich mir Kaffee in meinen Reise-Becher füllen und spazierte wieder durch die Innenstadt. Am Augsburger Zeughaus vorbei, dann die Maximilianstraße entlang bis zum Herkulesbrunnen, um den sich gleich mehrere Hochzeitsgesellschaften drängten. Meine Vermutung war korrekt: das Standesamt befindet sich direkt daneben.

Mit dem Adventure Lab „MEMORY“ hatte ich leider so meine Schwierigkeiten. Da soll jeweils zur Station DAVOR eine Frage beantwortet werden (eigentlich eine originelle Idee). Ohne jedoch zu wissen, was genau gesucht ist, konnte ich nicht die richtigen Fotos anfertigen. Um den Weg zwei Mal abzugehen, hatte ich nicht mehr genug Zeit (und außerdem war es in der Sonne einfach viel zu heiß). Bin gespannt, ob ich mir bis zum nächsten Besuch gemerkt habe, wie das funktioniert …

Verkehr vor dem Weberhaus, ein Haus mit Spitzdach und zahlreichen Dachgauben, bunt bemalte Fassade, von rechts nähern sich eine Straßenbahn und ein Bus, vor der Straßenbahn blockieren zwei Personen das Gleis

Ein weiterer Augsburg-Besuch wird jedenfalls nötig sein, denn ich hab nur den einen Webcam-Cache geloggt und absolut nichts Physisches gefunden. Die Stadt verdient auf jeden Fall mehr Zeit, auf dieser Reise hab ich sie nur gestreift.

Manzù-Brunnen, eine weibliche Metallfigur mit bloßen Füßen steht auf einer Wasserfläche, es wirkt, als würde die Figur auf dem Wasser gehen