Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Bamberg

Schriftzug „BAMBERG“, die Buchstaben sind etwa menschengroß und sehr bunt bemalt, dahinter schmale dreistöckige Häuser, vorne im Bild steht ein schwarzbrauner Hund, der nach links aus dem Bild schaut

Der aktuelle Zwischenstop auf der Rückreise von Berlin nach Wien war Bamberg. Wie so oft hatte ich mich vorab praktisch nicht über die Stadt informiert und konnte unvorbereitet auf Entdeckungsreise gehen. Nach der Ankunft am frühen Nachmittag und Check-in im Hotel hatte ich noch etwas Gelegenheit, den zentralen Teil der Altstadt um das Alte Rathaus, die Regnitz und den Platz „Am Kranen“ (inkl. Traditional Cache) zu begutachten. Dann senkte sich schlagartig ein feuchtkalter Nebel über die Stadt, der mich zuerst in ein Buchantiquariat und dann in ein Pub für ein frühes Abendessen flüchten ließ.

Blick übers Wasser des linken Regnitzarms, 2 Ausflugsschiffe sind zu sehen, am Flussufer altmodische Fachwerkhäuser, dahinter verschwinden die zwei Türme einer Kirche im Nebel, der sich gerade über der Stadt niedersenkt

das Alte Rathaus thront auf einem Felsen inmitten des linken Regnitzarms, links und rechts führt die Obere Brücke durch das Gebäude, auf einer Spitze vorgelagert ist ein Teil des Rathauses, der aus hell gestrichenen Fachwerkbalken besteht

Am nächsten Tag war es weiterhin bewölkt, aber ab Mittag immerhin nicht mehr ganz so viel Feuchtigkeit in der Luft. Neben den vielen Adventure-Lab-Stationen, die aktuell den Besuch in jeder neuen Stadt dominieren, konnte ich auch ein paar Mystery-Finals der Reihe Bambergs Grosse Namen besuchen, die ich vorab gelöst hatte. #1, #3 und #13 konnte ich bei diesem Besuch finden.

Altstadtszenerie, schuppenartig gepflasterter Boden, schmale Häuser, teilweise mit Fachwerkbalken, der Eingang zu einer Brasserie hat ein oben zugespitztes Tor, rechts oben davon eine Heiligengruppe zwischen den Fenstern des 1. Stocks

Rund um den etwas höher gelegenen Dom gibt es auch einiges zu erkunden, unter anderem führte mich der mit vielen Favoritenpunkten ausgezeichnete Multi Domreiter 1 - Willkommen in Bamberg dorthin. Leider ist mir bei der Berechnung ein Fehler unterlaufen, deshalb suchte ich lange an einer mir passend erscheinenden, aber eben doch falschen Stelle.

Innenhof des Gebäudes Alte Hofhaltung, der Boden ist gepflastert, das Gebäude rechts hat zwei Stockwerke mit blumengeschmückten Galerien davor, hinter dem Gebäude ragen die Türme des Doms in den Himmel

Neben dem Dom befindet sich die Alte Hofhaltung, ein historischer Gebäudekomplex, in dem sich heute unter anderem ein Museum befindet, das ich mit dem Hund im Schlepptau leider nicht besuchen konnte.

schmale Gasse mit gepflastertem Boden, links und rechts Häuser mit Fachwerk im ersten Stock, im Vordergrund des Bilds ein schwarzbrauner Hund, er schüttelt sich gerade

Begonnen habe ich auch den Multi Hochwassermarken, da habe ich es dann leider nicht mehr zur letzten, etwas abgelegenen Stage geschafft. Das möchte ich bei einem erneuten Bamberg-Besuch auf jeden Fall nachholen. Auch eine Schifffahrt auf dem Fluss hätte ich gerne gemacht, ist aber vielleicht tatsächlich besser für einen wärmeren Tag. Vom Schiff aus gut zu sehen ist die ehemalige Fischersiedlung Klein-Venedig. Sogar „romantische Gondelfahrten“ werden in Bamberg angeboten …

Gebäude der Traditionsbrauerei Schlenkerla, Fachwerkhaus mit grünen Fensterläden, über dem Eingang hängt eine Lampe mit viel Dekoration zB ein Lorbeerkranz, die Figur eines schlafenden Löwens und ein goldener Davidsstern (Symbol für eine Brauerei)

Eine historisch wichtige Rolle spielt in Bamberg das Bierbrauen.

Die Stadt ist Teil der Region Franken an der Grenze zwischen Wein- und Bierfranken. Besondere Spezialität ist das Rauchbier. Von ehemals 68 historischen Braustätten gibt es noch acht Brauereien mit alter Tradition in Bamberg: Brauerei Mahr, Brauerei Fässla, Brauerei Schlenkerla, Brauerei Spezial, Klosterbräu Bamberg, Brauerei Greifenklau, Brauerei Keesmann und die Brauerei Kaiserdom im ehemals selbständigen Stadtteil Gaustadt. (Wikipedia)

Einige der genannten Brauereien habe ich zumindest von außen besucht, tatsächlich kam es aber nicht zur Verkostung der lokalen Spezialität Rauchbier. Noch etwas für einen zukünftigen Besuch.

schmale Gasse mit gepflastertem Boden, die schmalen Häuser links und rechts din in bunten Farben gestrichen, in der Mitte der Gasse ein schwarzbrauner Gund, der Richtung Kamera schaut

Amüsiert stellte ich fest, wie sich die regionale Bratwurst-Tradition vom nahegelegenen Nürnberg unterscheidet: Dort werden an jeder Imbissbude „Drei im Weggla“ (drei kleine Rostbratwürste in einem semmelartigen Brötchen) angeboten. In Bamberg bewirbt Vitto’s Bratwursthäusla „Zwaa im Brötla“. Leider war die Hütte immer geschlossen, als ich vorbeikam, daher konnte ich keinen direkten Vergleich anstellen.

In den lokalen Hackspace Backspace habe ich es auch nicht geschafft, trotz Nähe zu meiner Unterkunft. Es blieb also einiges offen bei diesem Bamberg-Besuch, ich freu mich schon, hier zu einer anderen Jahreszeit mal wieder vorbei zu schauen.

Nürnberg

Ende November 2021 war ich zum ersten Mal in Nürnberg, da besichtigte ich mit dem Fotografen die Burg, den Hauptmarkt (auf dem damals wegen Covid19 der Weihnachtsmarkt wieder abgebaut wurde, bevor er begonnen hatte) und wir ließen uns im Rahmen einer Führung den Nürnberger Untergrund zeigen. Dieses Mal war ich nur für eine Übernachtung in Nürnberg, konnte aber trotzdem einige interessante Orte besuchen. Die Straße der Menschenrechte hatten wir 2021 schon besucht, diesmal war ich nachts dort, da erzeugt die Installation ein ganz anderes Gefühl als bei Tageslicht.

Nachtaufnahme, Straße der Menschenrechte, eine Reihe von weißen Säulen, die mit zunehmender Entfernung von der Kamera heller beleuchtet sind, rechts von den Säulen eine schräge Glasfensterfront, in der sich die Säulen spiegeln

Der Adventure Lab Kunst - Querbeet führte mich unter anderem zum Kunstautomat Sterngasse. In einem früheren Zigarettenautomaten warten zum Preis von jeweils 5 Euro Kunstwerke im Miniaturformat auf Käufer:innen. Das Projekt „Kunst für alle“ befindet sich bereits in der 46. Staffel. Die meisten der aktuellen Kunstwerke waren bei meinem Besuch bereits ausverkauft. Neben dem Automaten zeigt ein Blick in den Schauraum die Werke aus früheren Staffeln. Auf der Webseite sind alle Bilder der aktuellen und früheren Staffeln verfügbar, hier können sie auch überlebensgroß betrachtet werden. Meine Fotos vom Automat selbst sind leider wegen Dunkelheit nicht besonders, der Automat ist natürlich auch auf der Webseite abgebildet.

Blick durch ein Schaufenster in einen Ausstellungsraum, aus dem hinteren Zimmer fällt Licht, an den Wänden hängen Schaukästen, in denen jeweils 10 kleine Kunstwerke nebeneinander angeordnet sind, über der Tür zum Hinterzimmer der Schriftzug „Kunst für alle“

Auf Bahnhöfen ist ja meistens viel los. Gerade wenn ich mit dem Hund (und vielleicht noch zusätzlich mit Gepäck) unterwegs bin, ist es da meistens zu mühsam und stressig, um AL-Stationen abzuwandern oder andere Infos zu suchen. Die Modellbahnanlage im Nürnberger Hauptbahnhof wollte ich mir aber trotzdem ansehen, nicht nur weil sie zum Letterbox-Cache Trainspotting führt. Zu späterer Stunde konnte ich nahezu völlig allein von allen Seiten die Modellbahn untersuchen, um die Variablen zu ermitteln. Beim späteren Check zuhause fehlte nur 1 Punkt zur richtigen Kontrollsumme, diesen Fehler konnte ich mithilfe des Koordinatencheckers aufspüren (sonst hätte ich ihn nie gefunden, gerade bei dieser Variable war ich mir absolut sicher).

Das Final führte mich zum Verkehrsmuseum Nürnberg, mit dem sich auch der Multi SideTracked - Nürnberg Opernhaus befasst. Zu gerne hätte ich das Museum besucht, die aktuelle Sonderausstellung „Unter Druck. Die Geschichte der Zugtoilette“ hätte mich sehr interessiert. Mit dem Hund im Schlepptau konnte ich leider nur von außen in den Eingangsbereich und durch den Zaun in die Außenbereiche schauen. Gerade fand ich übrigens heraus, dass am 19. November Welttoilettentag ist.

Eingang zum Verkehrsmuseum Nürnberg, über der halb geöffneten Eingangstür hängt ein Plakat zur aktuellen Sonderausstellung mit dem Text „Unter Druck – Die Geschichte der Zugtoilette“, vor dem Eingang steht ein schwarzer Hund und schaut ins Schaufenster

Detailaufnahme eines Schaufensters, drinnen in einem Glaskasten ein goldener Zug, von oben hängen Posthörner und Telefonhörer herab, rechts unten im Bild ein schwarzer Hund

Nach dem erfolgreichen Abschluss von Multi und Letterbox blieb noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Zuges, die ich aber eher vertrödelte. So oder so bleiben noch viele interessante Entdeckungen in Nürnberg offen. Und vielleicht besuche ich die Stadt auch mal zu einer etwas helleren Jahreszeit.

Matzleinsdorfer Friedhof

Frontansicht der protestantischen Kirche am Matzleinsdorfer Friedhof, es handelt sich um ein Ziegelgebäude in verschiedenen Rottönen mit einer Kuppel und vielen kleinen dekorativen Türmchen

Eine Gelegenheit ergreifend überließ ich den Hund meiner arbeitenden Partnerperson als Gesellschaft und spazierte am Fronleichnamsnachmittag über den Matzleinsdorfer Friedhof. Dort befindet sich ein von mir bereits im Vorfeld gelöster Literaturcache, ein interessanter Multi und ein Adventure Lab zu den auf dem Friedhof zu findenden Büchersteinen.

Friedhofsweg im September, Gras und Bäume sind großteils grün, teilweise aber auch schon gelb, die Sonne scheint von rechts ins Bild, die Grabsteine werfen bereits lange Schatten

Der Matzleinsdorfer Friedhof ist ausnehmend gut gepflegt, auf meinem Spaziergang entdeckte ich auch, warum das so ist. Es gibt genaue Vorschriften, was als Grabdekoration erlaubt ist und was nicht. Gleichzeitig wird der Friedhof aber als Lebensraum betrachtet, es gibt Insektenhotels und Gräber, deren abgesackte Teile einen Unterschlupf für Igel bieten. Das Projekt Lebensraum Friedhof hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Ort als grüne Oase für Tiere und Pflanzen zu gestalten. Auf der Webseite sind Fotos von Vögeln, Insekten, Igeln, aber auch einem Fuchs zu sehen, der scheinbar auf der Grasdecke eines Grabs ein Schläfchen hält. Auch die Pflanzenvielfalt ist enorm, es lässt sich nur erahnen, wie schön der Friedhof sein muss, wenn im Frühling alles erwacht und zu blühen beginnt.

Grabstein auf dem Friedhof, auf dem Grabstein ist eine Marmortafel mit diesem Text befestigt: „Lesen ist ein Schlüssel, mit dem sich die ganze Welt öffnen lässt.“, darunter ist im Grabstein ein Fach eingelassen, in dem eine Reihe Bücher steht, auf der Grabfläche davor ein blaues rundes Schild mit der Beschriftung „Öffentliche Büchersteine“ und darunter weiterem Text, der aber nicht lesbar ist

Zum Projekt Lebensraum Friedhof gehören auch die Büchersteine. Hier werden aufgelassene Gräber mit Nischen genutzt, um Bücher zu tauschen. Jeder dieser Steine ist mit einem Zitat zum Lesen geschmückt, alle Büchersteine sind auf der Webseite eingezeichnet, ein paar können auch mittels Adventure Lab gefunden werden.

eine Grabreihe auf dem Friedhof, es handelt sich um ältere Gräber, bei denen jeweils 6 Metallklammern auf der steinernen Grabplatte befestigt sind, die Sonne scheint durch die Bäume, rechts oben ein Stückchen leicht bewölkter blauer Himmel

Der wunderbar gestaltete Multi „Vergiss die Bibel nicht“ zählt definitiv zu den Highlights aller Friedhofscaches. Bei meinem ersten Versuch hatte ich so einige Schwierigkeiten, wie sich später herausstellte hätte ich manche davon auch durch genaueres Lesen vermeiden können. Bei der Interpretation der Farbe einer Grabdekoration hätte mir das aber auch nicht geholfen. Da mir beim ersten Versuch die Zeit ausging, durfte ich im September einen weiteren Ausflug auf den Friedhof machen, wo ich dann bis zum Final vordringen konnte. Ein Besuch dieses Friedhofs lohnt sich in jedem Fall, egal, ob ihr wegen der Geocaches, der schönen Natur oder den Büchersteinen kommt.