Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Hauswanderung: Burg Kreuzenstein

Haupteingang der Burg Kreuzenstein mit der Brücke über den Burggraben, rechts ein imposanter runder Eckturm, strahlender Sonnenschein

Eigentlich hatte ich für heute eine andere Hauswanderung geplant. Allerdings hatte ich sie nicht besonders gut geplant und musste deshalb am Bahnhof spontan improvisieren. Also fuhr ich mit dem Zug bis nach Leobendorf und wanderte von dort zur Burg Kreuzenstein und dann wieder zurück nach Hause.

weiter Blick über großteils abgeerntete Felder, im Vordergrund wälzt sich der Hund im Mittelstreifen des Feldwegs auf dem Boden

Die Schauburg haben wir als Kinder oft als Familienausflug besucht, unzählige Male sind wir im Burggraben auf den verschiedenen Steinformationen an der Burgmauer herumgekraxelt. Damals (1993) war es für uns auch eine große Sensation, dass Teile des Films Die Drei Musketiere auf der bzw. um die Burg Kreuzenstein gedreht wurden. Zuletzt war ich vor zwei oder drei Jahren mit einem Freund bei der Flugvorführung der Adlerwarte. Zu empfehlen ist auch der Ripperlabend in der Burgtaverne.

idyllischer Eingang eines Weinkellers, daneben eine Picknickbank

Nachdem die 5 Caches dieser Wanderung gefunden waren, hat sich der Heimweg erwartungsgemäß in die Länge gezogen. Nur 12km standen am Ende auf dem Schrittzähler, gefühlt waren es deutlich mehr. Der Nachteil der Hauswanderungen: ein großer Teil des Weges sind bekannte Pfade, wo alle Caches bereits gefunden sind. Die eigentlich für heute geplante Hauswanderung werde ich trotzdem demnächst nachholen.

Hauswanderung: Donaualtarm

Blick auf das Gewässer Krumpenwasser in der Stockerauer Au nahe das Ausflugsgasthofs Konrad

Meine Stockerauer Freund*innen hatten mich dazu inspiriert, eine Wanderung direkt an der eigenen Haustür zu starten. Ein strahlender, freier Septembertag drängte sich auf und ich machte mich direkt von der Haustür auf den Weg zum Donaualtarm neben bzw. hinter dem Donaukraftwerk Greifenstein.

Donaukraftwerk Greifenstein mit Schleuse, Blickrichtung seitlich vom „Spitz“ aus

Der erste Teil der Wanderung durch die gut bekannte Stockerauer Au zog sich etwas dahin. Der Weg zu Fuß nimmt schon deutlich mehr Zeit in Anspruch als wenn die gleiche Strecke mit dem Rad zurückgelegt wird. Diese Möglichkeit wird auch von vielen genutzt, mir begegneten kaum Menschen, die zu Fuß unterwegs waren. Am Donaualtarm selbst flitzen die Radler dann nur so vorbei, wenn sie nicht gerade in der rustikalen Villacher Hütte einkehren.

Hauptziel war das Final des Mystery-Caches A geh wirklich?. Dieses Rätsel hatte ich vor einigen Monaten entdeckt und dank Ortskenntnis lösen können. Mir hat diese Idee für einen Rätsel-Cache gut gefallen, allerdings ist es für Menschen, die nicht aus der Gegend sind, kaum lösbar.

Blick über den Donaualtarm, strahlender Sonnenschein glänzt auf dem Wasser, im Hintergrund erhöht auf dem Berg die Burg Greifenstein

Der Heimweg zog sich dann erst recht dahin. Leichte Schmerzen in Hüfte und Knie breiteten sich aus, die letzte Stunde wollte absolut nicht vorbeigehen. Am Ende hatten der Hund und ich 16,7km zurückgelegt und waren rechtschaffen müde.

Karlsruhe

Blick auf das Schloss Karlsruhe, von dem ausgehend sich fächerförmig die Innenstadt entfaltet, im Vordergrund sitzen Jugendliche mit dem Rücken zur Kamera auf einer Treppe in der Sonne

Nach dem Einchecken im Hotel in Karlsruhe spazierte ich erstmal ziellos in die Innenstadt. Nachdem ich bei einem nahegelegenen Multi gleich mal an der Identifizierung von „Pilzen“ gescheitert war, erschien mir Karlsruhe GC Decathlon Discipline 02 als eine geeignetere Aufgabe. Erst später bemerkte ich, dass der Multi wohl von seinem Owner nicht mehr gewartet wird. Zuhause hätte ich an dieser Stelle wohl die Suche abgebrochen und Needs Archived geloggt. Da sich aber in Karlsruhe die letzten Loggenden nicht daran gestört haben, dass nicht mal eine Dose vor Ort ist, wollte ich auch nicht auf die Einhaltung der Regeln pochen. Stattdessen habe ich an der Final Location eine Ersatzdose deponiert.

Screenshot vom Webcam-Blick auf den Marktplatz Karlsruhe, roter Kreis kennzeichnet die im Bild stehende Autorin

Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass es in Karlsruhe noch einen Webcam-Cache gibt. Da diese zu den grandfathered cache types gehören (es dürfen also keine neuen Webcam-Caches mehr angelegt werden), sind sie eine Rarität geworden.

Blick von der Tiergartenbrücke auf die Altersresidenz für asiatische Elefantenkühe im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe

Der Traditional Dickhäuterblick erfüllt das Versprechen, das der Titel gibt und führt auf die Brücke über den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe. Die Aussicht kann sich wirklich sehen lassen: Neben einer Elefantin konnte ich auch einen weißen und einen bunten Pfau beim Radschlagen beobachten und zu den Booten runterwinken, die unter der Brücke auf dem Wasser vorbeischipperten.

Blick auf das Zentrum für Kunst und Medien, im Vordergrund eine überlebensgroße aufgeblasene blaue Katze

Anlass unseres Besuchs in Karlsruhe war die Gulaschprogrammiernacht 2019, organisiert vom Hackspace Entropia. Veranstaltungsort war das Zentrum für Kunst und Medien. Neben dem Chaos-typischen Vortrags- und Unterhaltungsprogramm ergab sich dadurch auch die Möglichkeit, die Ausstellungen des Museums zu besuchen. Die Ausstellung Open Codes ging im ZKM gerade zu Ende, sie wird ab 13. Juni an der Universität Lüneburg zu sehen sein. Diese Ausstellung fand ich schwer zugänglich, bei den meisten Ausstellungsobjekten musste ich erstmal das A4-Blatt mit der Beschreibung des Objekts lesen, um irgendetwas damit anfangen zu können. Zusammengefasst bezogen sich die Ausstellungsobjekte auf digitale Codes, auf die Art, wie diese (visuell) dargestellt werden können und wie sie sich auf die gesellschaftlichen Verhältnisse auswirken. Darunter befand sich dann etwa eine bunte Lichtinstallation von Conways Game of Life oder auch eine Installation, die mit der naturwissenschaftlichen Darstellung von Objekten unter Glaskuppeln spielt. Unter den Glaskuppeln waren statt etwa präparierten Schmetterlingen Mikrocontroller mit kleinen Bildschirmen zu sehen, auf den Bildschirmen wurden Bilder angezeigt, die von einer Künstlichen Intelligenz als Tiere identifiziert wurden.

Blick durch die Lichthöfe des ZKM im ersten Stock, das durch das Glasdach fallende Licht wirft interessante Schatten

Blick über einen Lichthof des ZKM auf das Plakat einer aktuellen Ausstellung: Writing the history of the future: Die Sammlung des ZKM Teil 1

Im Obergeschoss befand sich die Ausstellung Writing the history of the future: Die Sammlung des ZKM Teil 1. Hier waren die Exponate für mein Gefühl etwas zugänglicher. Sie zeigt den Wandel der Kunst anhand verschiedener Medien wie zum Beispiel Zeitung oder Schreibmaschine. Besonders gefallen hat mir hier eine Installation mit von der Decke hängenden Styroporkugeln in einem dunklen Raum, die Kugeln sind je zur Hälfte mit verschiedenen UV-empfindlichen Farben bemalt. Durch den Wechsel der Beleuchtung ändert sich die Sichtbarkeit der Kugelhälften. Ein anderer Besucher brachte dann noch die Kugeln in Bewegung, was einen sehr schönen Effekt auslöste.

Installation mit von der Decke hängenden Styroporkugeln in einem dunklen Raum, die Kugeln sind je zur Hälfte mit verschiedenen UV-empfindlichen Farben bemalt

Karlsruhe beheimatet außerdem einen Bücher-Cache mit einer besonderen Logbedingung: Das „Log-Buch“ ist selbst mitzubringen, in das Buch soll ein ausgedruckter Zettel eingeklebt werden, der dann als persönliches Log dient. Um ein Buch von zuhause mitzubringen war es natürlich zu spät. Da ich nun aber beim Mitcacher bereits das Ausdrucken des Logzettels beauftragt hatte, musste ich auf die Schnelle noch ein Buch auftreiben: entweder eines, das ich bereits gelesen habe oder eines, das ich noch während des Aufenthalts lesen kann. Es kam zu Zweiterem, in einem Antiquariat entschied ich mich für diesen überschaubaren Roman.

Skulptur aus buchförmigen transparenten Kästen, die bunt beleuchtet sind und an den Kanten mit Laufschrift Inhalte von Büchern darstellen