Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Leipzig – 36C3

reflektierende Glas-Konstruktion in einem Tunnel mit Lichtblitzen rundherum Spiegelkammer im Geisterhaus, Blick auf den Luster an der Decke

Von 26. bis 30. Dezember war ich beim Chaos Communication Congress (36C3) in Leipzig. Für ein paar Caches war dabei zum Glück auch noch Zeit. Dieses Jahr gab es sogar zwei Geocaching-Events im Congress-Umfeld, ich habe es allerdings nur zum Ersten geschafft. Das Zweite fand am Vormittag statt, da war ich noch nicht auf der Messe.

Am zweiten Tag versuchte ich einen neuen Anlauf auf die Wherigo-Caches im Park hinter der Messe. Cachopoly funktionierte leider wieder nicht auf meinem Device, mit Schatz der Fugger sah es zuerst besser aus. Beim ersten Versuch landete ich dann aber leider im Gefängnis und hatte kein passendes Geld, um mich wieder freizukaufen. Tatsächlich wagte ich am nächsten Tag noch einen Versuch, da ich ja nun wusste, dass ich zuerst den Tarnmantel beschaffen muss. Leider landete ich dann aber trotz Tarnmantel wieder im Gefängnis (vermutlich ein Bug in der App) und damit war meine Motivation dann endgültig dahin.

Ziergiebel am Alten Rathaus Fassade der Universität Leipzig, umgebautes Kirchengebäude mit verschnörkelten Glasfenstern

Vor der Fahrt nach Berlin am 31. Dezember nutzten wir die Zeit noch für einen kleinen Stadtspaziergang. Dabei konnte ich immerhin noch die benötigten Informationen für die Leipziger Löwenjagd ermitteln und das Fischbrötchen hat auch geschmeckt.

Berlin

Berliner Siegessäule, vom Stiegenhaus der Fußgängerunterführung aus gesehen

Wegen eines Mystery Finals (lange schon mithilfe der Programmierfähigkeiten des Fotografs gelöst), begab ich mich in eine bisher unbekannte Ecke des Berliner Tiergartens. Von dort bot sich ein Spaziergang zur Siegessäule an, die inzwischen auch ihren eigenen Virtual Cache bekommen hat. Die Aufgabe war nicht ganz so einfach, meine Augen ließen mich derart im Stich, dass ich die richtigen Antworten erst nach einer Anfrage bei den Ownern einige Tage später beisammen hatte.

steinernes Tor zum Volkspark Prenzlauer Berg

Das Wetter war dermaßen großartiger Herbstzauber, dass ich dem Fotografen kaum eine Pause gönnte. Unter anderem drehten wir eine Runde durch den Volkspark Prenzlauer Berg, die Kunstspitzen-Multi-Caches haben mir bisher schon immer Freude (und manchmal auch Herausforderung) bereitet.

Am Sonntag besuchten wir die Führung „Verborgene Orte“ im still gelegten Flughafen Berlin Tempelhof. Im Vergleich zur Führung durch den Deutschen Bundestag, die wir im vergangenen Mai gemacht haben, war die Führung durch den Flughafen sehr spannend und abwechslungsreich. Die Führung führte von den Abflug-Gates hinaus unter das ausladende Vordach, unter dem die Gäste trockenen Fußes die Flugzeuge verlassen konnten. Von dort ist auch der Radarturm zu sehen, dessen weiße Kugel ein 400km weit hörendes Radar enthält, das noch heute von der Bundeswehr betrieben wird und Informationen an die NATO liefert.

Abflug-Gate im still gelegten Flughafen Tempelhof unter dem ausladenden Vordach des Flughafens, Blick in Richtung des Radarturms

Im Untergeschoß ist die Gepäckabfertigungsanlage zu besichtigen, die damals eine der modernsten Europas war. Die Führung beinhaltete auch sehr viele Informationen zu den architektonischen Präferenzen der Zeit wie zum Beispiel der Demonstration von Macht durch besonders hohe Gebäudefluchten oder hohle Wände, die mit Marmorplatten dekoriert wurden. Nach einem beklemmenden Besuch im Luftschutzbunker wird auch noch der ausgebrannte Filmbunker besucht. Zelluloid ist hoch entzündlich und laut den in der Führung vermittelten Informationen gibt es nach wie vor keine eindeutige Klärung der Brandursache.

Untergeschoss mit Gepäckabfertigungsanlage Gang mit rechteckigen Marmorteilen vertäfelt 8 Stockwerke hohe Fenster an der Halle des Flughafens Tempelhof ausgebrannter Gang im Filmbunker Haupteingang mit dem Schriftzug Zentralflughafen

Nach der Führung setzten wir uns zum Mittagessen in den Gastgarten des Doldenmädel Braugasthauses. Wie es bei dem Craft Beer gewidmeten Lokalen oft der Fall ist, sind weder Speisen noch Getränke besonders günstig. Allerdings hat mich der vegane Burger mit Pattie aus Belugalinsen dermaßen überzeugt, dass ich nur eine wärmste Empfehlung aussprechen kann. Das Fleisch für die nicht-veganen Burger stammt von der Landwerthof Biometzgerei.

Blick in Richtung Denkmal aufwärts über den Wasserfall im Volkspark Kreuzberg

Im Vorfeld dieses Berlin-Besuchs hatte ich mir außerdem die Geocaches mit den meisten Favourite Points angesehen und ein Multi stach dabei besonders hervor: Jolle Sein Milljöh (Spandauer Vorstadt Berlin). Den Zugang zum Startpunkt zu finden, erwies sich als nicht ganz trivial, hat sich aber definitiv gelohnt. Der Multi führt durch Tore, an denen Tourist*innen üblicherweise vorbeilaufen und zeigt damit Blickwinkel, die eher verborgen bleiben. Das Final führt dann an einen sehr touristischen Ort, den ich ansonsten bestimmt links liegen gelassen hätte. Erwartungsgemäß konnte ich dort Instagrammer beim Suchen der besten Perspektive für ihren Street Art Shot beobachten. Dieser Multi hat seine Favourite Points zurecht, auch von meiner Seite eine große Empfehlung.

Automat Wunstkunst in den Hacke'schen Höfen

Prag

Nationalmuseum in Prag, nach einem kurzen Schauer wieder vor leicht bewölktem Himmel

Wie schon im vorherigen Post angekündigt geht es hier nun weiter mit den Verspätungen der Bahn auf dieser Reise. Auf der Strecke von Břeclav nach Prag kamen zu der bereits vorhandenen Verspätung nochmal 10 bis 15 Minuten dazu. Dank internationalen Roamings konnte ich auf der Fahrt die App der tschechischen Bahn herunterladen und mich bereits vor der Ankunft in Prag davon überzeugen, dass mein Anschlusszug den Hauptbahnhof in Prag bereits verlassen hatte. Somit bekam ich fast zwei Stunden in Prag extra dazu. (Die nächste Verbindung nach Berlin gab es erst zwei Stunden später, mit Umsteigen in Leipzig und insgesamt noch einer weiteren Stunde mehr, die ich an diesem Tag in Zügen verbringen sollte).

Da ich für Prag keine Geocaches vorbereitet hatte, musste ich mich erst mal orientieren. Rund um den Bahnhof waren einige neue Traditionals zu finden und einer, den ich im Jänner dieses Jahres nicht öffnen konnte, was dieses Mal kein Problem war, keine Ahnung, warum das im Jänner nicht geklappt hat. Am Bahnhof zeigte sich ein neuer Virtual Cache am Denkmal für Sir Nicholas Winton. Das Denkmal kannte ich bereits, da hier früher ein großartig gestaltetes Final eines Mysteries war, den es nun vermutlich nicht mehr gibt. Der Rest der Reise an diesem Tag verlief dann glücklicherweise ohne weitere Probleme, ich erreichte Berlin kurz vor Mitternacht.

Teil des historischen Prager Hauptbahnhofs mit Uhrturm