Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Brighton

Leuchtschrift „Brighton Pier“ auf dem Dach eines Gebäudes, rechts setzt gerade ein Möwe zur Landung auf dem Schriftzug an

An meinem letzten vollen Tag an der südenglischen Küste fuhr ich mit meiner Mugglefreundin und ihrem Nachwuchs nach Brighton. Von der alten und berühmten Seebad-Stadt hatte ich schon früher gehört, auch die Kaltmamsell urlaubte da bereits. Leider konnte ich in diesen wenigen Stunden nur den Vergnügungspark auf dem Pier und den Strand zwischen dem neuen Pier und dem Gerippe des alten West Piers erkunden. Dort gibt es jedoch einiges zu sehen.

Seebrücke Brighton Palace Pier ragt vom Strand aus gesehen ins Meer hinaus, im Mittelgrund die Spielhalle, rechts weiter hinten sind Teile der Gerätschaften des Vergnügungsparks zu sehen

An diesem Tag wechselte das Wetter zwischen strahlendem Sonnenschein und bedrohlichen Wolken. Das Pier war sicher nicht so voll, wie es an anderen Tagen zu erwarten wäre. Unzählige Stände bieten Crêpes, Waffeln, Fish & Chips, Eis, Souvenirs und anderes an. In der Mitte des Piers befindet sich eine Spielhalle, wie ich noch nie eine gesehen habe. Zum ersten Mal habe ich Menschen gesehen, die versuchen, zum richtigen Zeitpunkt eine Münze in einen Automaten zu werfen, damit möglichst viele Münzen wieder unten rausfallen.

Kieselstrand mit Möwen, im Mittelgrund ein Karussell, dahinter ein imposantes Hotel mit trapezähnlichen Fenstern, im Hintergrund bedrohliche Wolken

Zwischen der Spielhalle und dem Vergnügungspark hätte auf dem Pier auch ein Geocache versteckt sein sollen, den ich allerdings trotz eindeutiger Hinweise leider nicht finden konnte. Also begaben wir uns an den Strand, wo der Geocacher-Nachwuchs Muscheln sammelte, während ich nach Müll und Informationen für den Earth Cache Ausschau hielt.

Strand in Brighton, links das Gerippe des abgebrannten West Piers, rechts im Hintergrund ein futuristischer Turm mit einer Art Donut drumherum, der i360 Tower

Der Earth Cache erklärt einige Besonderheiten der Steine an diesem Strand. Allerdings hatte ich es nicht ganz richtig verstanden, wie sich nach einer Antwort von Serratia_rubidaea herausstellte. Flint/Feuerstein und Chalk/Kalkstein bilden hier gemeinsam interessante Gesteinsformationen. Der Feuerstein bildete sich innerhalb des Kalksteins, der Kalkstein wird dann vom Meer ausgewaschen und die schrägen Formen des Feuersteins, manchmal auch mit Löchern, wo Kalk ausgewaschen wurde, bleiben erhalten. Ein solcher Stein mit Loch ist im Foto im unteren Bereich zu sehen. Die dunklen Steine im oberen Bereich des Bildes sind klassische, schwarze Feuersteine.

Detailaufnahme von Kieseln am Strand, rötliche und graue Kiesel unterschiedlicher Form, Steine mit labyrinthartiger Zeichnung, durch die Brandung rund geriebene Stücke von Muscheln, unten ein Stein mit einem Loch

Gerne hätte ich die Stadt noch intensiver erkundigt, das Wetter trieb uns jedoch zum Bus zurück, auf Regenwetter waren wir nicht vorbereitet. Auf einen weiteren Besuch in Brighton freue ich mich jedenfalls schon.

Seven Sisters Country Park

Weg durch eine Salzmarsche, Wasser links und rechts des Weges, im Hintergrund grüne und gelbe Felder

Teil meines Besuchs bei der ausgewanderten Mugglefreundin und ihrer Familie war auch ein Ausflug in den Seven Sisters Country Park. Es handelt sich um einen Nationalpark, der mit seiner besonderen Landschaft, Vegetation und dem Tierleben besticht. Wir sind von der Busstation auf die Klippen hinauf gewandert, ein mittelanstrengender Spaziergang. Vor Ort sind aber auch Aktivitäten wie Kayak und Stand-up-Paddle-Boarding möglich. Während sich meine Begleitung mit Kaffee und Eis versorgte, konnte ich die nahe dem Eingang platzierte Dose in einem logischen Versteck finden.

weiße Feldklippen an der südenglischen Küste, links Hügellandschaft, mittig Klippen, rechts Meer weiße Feldklippen an der südenglischen Küste, rechts weiße Klippen, links Meer

Die weißen Kalkklippen an der südenglischen Küste zwischen Seaford und Eastbourne werden aufgrund ihrer Form Seven Sisters genannt. Sieben Hügel und Täler können auf der Strecke durchwandert werden. Wir haben nur etwa die ersten drei geschafft.

Weg mit Viehgatter, links Wasser, rechts im Hintergrund Kalkhügel

Auf dem Rückweg sammelte ich noch die notwendigen Informationen für den Earth Cache Marking martletsman’s Milestone. Das Listing des Earth Caches verrät einiges über die Salzmarschen, die die den Kalkklippen vorgelagerte Landschaft hauptsächlich prägen. Typisch für diese Küste ist auch der Shingle Beach, eine Strandform, die aus unterschiedlich großen Kieselsteinen (pebbles) besteht. Die Landschaft ist beeindruckend und obwohl der Park an diesem Feiertag gut besucht war, gibt es genug Platz, um sich nicht auf die Füße treten zu müssen. Ein sehr empfehlenswerter Ausflug.

Rom

Bei unserem Zwischenstop in Rom auf der Hinfahrt wollte ich in erster Linie den Vatikan besuchen. Auf der Rückfahrt setzte ich mir zum Ziel, noch möglichst viele Cache Types für Italien abzuhaken. Als erstes Tagesziel wählten wir das Kolosseum. Dort gerieten wir in eine riesige Touristenmenge, die mir gleich mal nachhaltig den Spaß an dieser Sehenswürdigkeit verdarb. Auch jede Menge Menschen, die Tickets oder irgendwas anderes verkaufen wollen, treiben sich dort herum. Wir umrundeten das Kolosseum großräumig und suchten als Nächstes einen Letterbox-Cache, der uns dann auch am Circus Maximus vorbeiführte.

Kolloseum, von hinten beleuchtet, rechts der Rand der eingestürzten Außenmauer Südseite des Kolloseums, teilweise eingerüstet, hier fehlt die Außenmauer, es ist direkt der innere Teil mit den Besuchergalerien zu sehen

An den imperialen Foren führt mehr oder weniger kein Weg vorbei. Den Adventure Lab hatten wir bereits auf der Hinfahrt begonnen, nun gelangten wir hier auch bis zum Bonus Cache. In der Nähe der Foren fanden wir auch einen ausgezeichneten Panini-Laden. Den einzelnen Mitarbeiter bei der liebevollen Zubereitung der ausgezeichneten Panini zu beobachten, hatte einen entschleunigenden Effekt auf meine hungrige Seele.

Forum des Augustus, Säulen und Ruinen, die von Gängen rundherum von Touristen betrachtet werden können Collage aus drei Fotos einer Möwe vor dem Forum des Augustus, links Möwe schaut mit schräg gelegtem Kopf in die Kamera, mittig Möwe sitzt auf einer Straßenlaterne, rechts Möwe im Profil Forum des Caesar, Säulen und Ruinen, im Hintergrund das Monument des Grabes des unbekannten Soldaten

Schmale Gassen führten uns schließlich noch in Richtung des Trevi-Brunnens, wo wir uns allerdings nur sehr kurz aufhielten. Die notwendigen Informationen für den Wherigo Ricixxx~WheriFontanaTrevi konnte ich ermitteln, jedoch war mir sehr nach Flucht zumute. Solche Menschenmengen waren mir schon vor der aktuellen Situation unangenehm und jetzt bin ich es erst recht nicht mehr gewohnt.

Trevi-Brunnen, dicht umringt von einer Menschentraube, die nur teilweise den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trägt

Rom hätte zweifellos noch jede Menge mehr zu bieten, speziell abseits der Touristenpfade erwarte ich mir jede Menge interessante Gegenden und Ansichten. Eine weitere Reise nach Italien wird sicher in den nächsten Jahren statt finden.

enge Gasse in Rom mit einem Verbindungsteil zwischen zwei Häusern in Gelbtönen, mit grünem Bewuchs auf dem Dach