Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Cefalù

Aufstieg auf den Berg Rocca di Cefalú, Blick auf die Meerbucht, an der die Stadt liegt schmaler, steiniger Weg auf den Berg, Blick nach oben, strahlende Sonne hinter einer Konifere Blick Richtung Palermo vom Gipfel des Rocca di Cefalú

Nach den schweißtreibenden Bergerfahrungen in Taormina war ich mir zuerst gar nicht sicher, ob wir wirklich den Rocca di Cefalú besteigen sollten. Der Aufstieg hat sich aber in jeder Hinsicht gelohnt. Die Aussichten sind rundherum fantastisch und es war auch sehr spannend, verschiedene Teile der Stadt zuerst von oben und später von unten zu sehen. Ein absolutes Highlight ist die Aussicht bei Cefalù: The top of LA ROCCA.

im Vordergrund ein großes christliches Kreuz, im Hintergrund unten der Strand von Cefalú Blick von oben auf die Kathedrale und den Hauptplatz von Cefalú Blick auf die Kathedrale von Cefalú vom Hauptplatz aus, hinter der Kathedrale ist der Berg zu sehen

Wieder herabgestiegen aus den Höhen waren wir ordentlich hungrig, die meisten Geschäfte und Lokale waren jedoch am frühen Nachmittag geschlossen. Nach einer kleinen Jause machten wir uns dann auf, den Küstenweg zu erkunden. Am Ende dieses Küstenwegs (vom Hafen kommend) findet sich nicht nur der zweite Wegpunkt vom örtlichen Earth Cache HIGHS AND LOWS OF CEFALU. Auch einige weitere Caches und jede Menge interessanter Felsformationen können hier besucht werden. Und es gibt auch einen Leuchtturm! Während des Küstenspaziergang konnten wir kaum glauben, wie schön diese Gegend war.

Küstenweg in Cefalú, leicht befestigte Felslandschaft an der Küste, im Hintergrund ist ein Leuchtturm zu sehen Detailaufnahme eines Felsens, in dessen aufgebrochenem Inneren deutlich Fossilien unterschiedlicher Meerestiere zu erkennen sind Küstenweg in Cefalú, leicht befestigte Felslandschaft an der Küste, Sonnenuntergang im Hintergrund

Nach einem langen Tag setzten wir uns mit Getränken an den Hafen, um den Berg von unten zu bewundern und die Sonne untergehen zu sehen. Und weil noch Zeit war, spazierten wir auch noch (völlig unnötig, aber sehr spaßig) im Dunkeln am Strand entlang.

Berg Rocca di Cefalú vom Hafen aus gesehen, oben am Berg beleuchtet das bereits auf Bild 4 gezeigte christliche Kreuz

Catania

Strand von Catania im Abendlicht, Blick Richtung Hafen, wo gerade ein Containerschiff beladen wird

Catania haben wir als Homebase für den ersten Teil unserer Sizilien-Reise auserkoren. Von dort sind Touren auf den Ätna und per Bahn in verschiedene andere Küstenstädte möglich (zB Taormina). Gleich am ersten Tag musste ich jedoch unbedingt an den Strand. Während dort wenige Spaziergänger:innen mit Winterjacken, Schals und Hauben unterwegs waren, ließ sich der Fotograf von mir anstecken und krempelte auch die Hosenbeine hoch. In den Wellen stehend ließen wir uns von den Einheimischen milde belächeln.

Strand von Catania im Abendlicht, im Vordergrund etwas Treibgut: Holz, Bambusstäbe, ein weißer Baustellen-Schutzhelm

Den Cache am Strand konnten wir leider nur oberflächlich suchen (und nicht finden), weil direkt neben der Cache Location ein Pärchen in einem Auto rumsaß. Auf dem Heimweg vom Strand stellten wir dann gleich mal fest, dass Zu-Fuß-Gehen hier nicht so wirklich vorgesehen ist. Um zur nächsten Bushaltestelle zu gelangen, mussten wir einige stark befahrene Straßen überqueren (es war bereits dunkel), ein Erlebnis, das ich nicht dringend wiederholen muss.

schmales Haus mit typischem sizilianischem Stil: hohes Fenster, davor ein sehr schmaler Balkon mit vielen Blumentöpfen

Catania selbst besteht großteils aus einem Gewirr von winzigen Gassen, das sich absolut nicht zum Autofahren eignet. Hier einen Parkplatz suchen zu müssen, wäre vermutlich ebenso nervenaufreibend wie das oben erwähnte Überqueren stark befahrener Straßen zu Fuß. Die meisten Wohnungen in den oberen Stockwerken haben schmale Balkone mit hohen Balkontüren, oft mit hölzernen Fensterläden, um im Sommer die Hitze so gut wie möglich draußen zu halten.

sehr schmale Gasse im Schatten mit Balkonen und Klimanlagen, im Hintergrund vor blauem Himmel die Spitze einer Kirche

Den Feiertag am 1. Jänner nutzten wir dafür, die Innenstadt von Catania zu erkunden. Erster Wegpunkt war Villa Bellini, eine ausladende Gartenanlage mit Brunnen, Spielplätzen, einem großen Pavillon und natürlich landes- und jahreszeittypischer Vegetation (sprich: Palmen).

achteckiger Pavillon im Park Villa Bellini, ein filigranes Dach auf hohen Säulen, gekrönt von einer Harfe an der Spitze

Von dort folgten wir der Via Etnea stadteinwärts. Die sonst stark befahrene Straße (wir waren sie selbst auf unserem Weg zur Ätna-Tour entlang gefahren), war am 1. Jänner zu einer Fußgängerzone umfunktioniert worden, was auch ausgiebig genutzt wurde. Es war jedoch ausreichend Platz zum Abstand-halten.

Statue eines Elefanten, der einen Obelisken auf dem Rücken trägt

An der Piazza del Duomo stießen wir dann schließlich auf das Wahrzeichen Catanias: den obelisktragenden Elefanten. Dieser beherbergt auch den einzigen Earth Cache der Stadt: U Liotru. Im Schatten der Statue verspeisten wir eine sizilianische Jause: Arancini. Diese frittierten Reisbällchen mit unterschiedlichen Füllungen gibt es nahezu überall zu kaufen und meist sind sie zu einem Einheitspreis von 2 Euro das Stück zu bekommen.

Arancini - sizialianische Reisbällchen mit Spinat- bzw. Fleischfüllung

Bei unseren Streifzügen durch die Innenstadt stießen wir auch auf eine Seitengasse, die mit bunten Regenschirmen überspannt ist. Bei diesem Anblick klickte es sofort in mir. Später stellte sich heraus, dass ich exakt diese Straße schon auf einem Bild in einem Fotostudio in der Nähe unseres Hotels gesehen hatte. Diese Straße ist wohl ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos.

Gasse mit gelben Häusern, auf Höhe des ersten Stocks sind bunte Regenschirme aufgehängt, auf der Straße zeigt ein weißer Pfeil direkt auf die Fotografin

Für den 2. Jänner hatten wir schließlich unsere Weiterreise nach Palermo geplant. Am Vormittag nutzten wir noch die Gelegenheit, die Kuppel der Abteikirche Sant’Agata zu besteigen (gegen 5 Euro Erhaltungsgebühr pro Person). Nach dem Aufstieg auf einer sehr schmalen Wendeltreppe (jeweils nur in eine Richtung benutzbar, selbst ohne Corona-Abstandsregeln) wurden wir mit einem tollen Ausblick in alle Richtungen belohnt.

Ausblick von der Kuppel der Abteikirche Sant'Agata Richtung Hafen, im Vordergrund die Kuppel der Basilika Ausblick von der Kuppel der Abteikirche Sant'Agata auf den Hauptplatz, links im Bild das Kirchenschiff der Basilika

Wir verließen den Bahnhof Catania Centrale, der mit einem sehr einladenden Meerblick besticht, in Richtung Palermo. Dieser Zug führte uns quer durchs Landesinnere, wo wir viele grüne Hügel und dünn besiedelte Gegenden sehen konnten.

Bahnhof Catania Centrale, im Vordergrund die Bahnsteige, im Hintergrund das Meer mit einem Frachtschiff

Taormina

Aussicht nach dem Aufstieg nach Taormina, links Meer und Sonne, rechts im Hintergrund der schneebedeckte Gipfel des Ätnas

Taormina ist auf ungefähr jeder Liste der schönsten Orte in Sizilien zu finden. Solche Berühmtheit macht mich zwar immer skeptisch, aber die Vorhandenheit des Wherigo-Caches Taormina Sightseeing hätte mich in jedem Fall überzeugt. Doch zurück zum Anfang. Nach der Ankunft am Bahnhof besteht die Möglichkeit, einen Bus Richtung Stadtzentrum zu nehmen oder den Berg zur Küstenstadt zu Fuß zu erklimmen. Das erwies sich als anstrengend, bietet jedoch viele Möglichkeiten, die großartige Aussicht inklusive Blick auf den Ätna zu genießen.

Bergstation der Gondelbahn, die Taormina Stadt mit der Strandgegend Mazzarò verbindet

Um den Beginn des Wherigo-Caches zu erreichen, mussten wir erstmal ziemlich weit rauf und dann wieder runter. Einzig und allein, weil der Startpunkt an einem Parkplatz war. Deutlich ausgelegt für Menschen, die mit dem Auto reisen, uns hat es einige extra Stockwerke auf dem Schrittzähler eingebracht (was auch letztendlich zu einem Stockwerksrekord für uns beide führte). Gezeigt hat uns der Wherigo jedoch die Gondel Funivia Cable Way Taormina - Mazzarò, die Taormina Stadt mit der Strandgegend Mazzarò verbindet. Rückblickend bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir die Fahrt auch gemacht hätten, wäre ich nicht der fehlerhaften Ansicht gewesen, der nächste Punkt des Wherigos wäre die Isola Bella (tatsächlich war es ein Aussichtspunkt oben in der Stadt, von dem die Isola Bella gut zu sehen ist). Dann hätten wir jedoch die Isola Bella verpasst, was sehr schade gewesen wäre.

Blick auf die Isola Bella vom Weg zum Strand aus

Die vorgelagerte Insel Isola Bella ist durch eine Sandbank mit dem Strand von Mazzarò verbunden. Weil mich nichts vom Meer fernhalten kann, mussten wir natürlich wie viele andere Tourist:innen die Hosen hochkrempeln und auf den spitzen Steinen rüberwaten zur Insel. Die Insel wurde 1998 vom WWF zum Naturschutzgebiet erklärt und kann nur gegen eine Gebühr besichtigt werden. Zähneknirschend bezahlten wir diese (später in diesem Urlaub lernte ich, diese Zahlungen als Erhaltungsunterstützung zu betrachten) und besichtigten die Insel – bzw. das, was mitten im Winter nicht wegen Renovierung geschlossen war.

Blick von der Isola Bella aus auf die Sandbank, die durchwatet werden muss, um die Insel zu erreichen, im Hintergrund die Küstenstadt Taormina

Schließlich trösteten wir uns mit der schönen Rundum-Aussicht und der Vegetation, die sicher zu anderen Jahreszeiten noch spektakulärer ist. Und, was natürlich auch immer schön ist: abgesehen von dem Mitarbeiter, der uns nahezu ständig im Auge behielt, waren wir völlig allein auf der Insel. Das dürfte zu anderen Jahreszeiten kaum möglich sein.

mit Kakteen und Palmen bewachsene Mauern auf der Insel Isola Bella

Nachdem wir mit der Gondel wieder in die Stadt zurückgekehrt waren, suchten wir den nächsten WayPoint des Wherigo auf, ein Aussichtspunkt, von dem wir auch den Sonnenuntergang hinter Catania beobachten konnten. Leider ging uns da dann schon das Licht aus, sodass wir den Wherigo nicht mehr abschließen konnten.

Aussicht auf die Isola Bella bei Sonnenuntergang vom Aussichtspunkt in Taormina aus

Selbst ohne Geocaches lässt sich in Taormina jedenfalls mehr als ein einziger Tag sinnvoll verbringen. Am Strand hätte es auch die Möglichkeit eines Bootsausflugs durch die Bucht gegeben, die wir leider aus Zeitgründen ausschlagen mussten. Auch das noch höher gelegene Dörfchen Castelmola soll sehr sehenswert sein. Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt haben uns jedoch heillos überfordert. Während wir am Hauptplatz beim Mittagessen saßen, fuhr alle fünf bis sieben Minuten ein Bus an der Haltestelle, wir konnten jedoch keine ausreichenden Informationen über die Linien finden. Kein Wunder, dass Menschen lieber mit dem eigenen Auto fahren.

Sonnenuntergang an der sizilianischen Ostküste, rechts im Hintergrund der schneebedeckte Gipfel des Ätnas