Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Palermo

Palermo war die Homebase des zweiten Teils unserer Sizilien-Reise und erwies sich in unterschiedlicher Hinsicht als wesentlich schöner als Catania mit seinem eher „industriellen“ Charme. Nicht zuletzt konnte ich in Palermo gleich zwei Meilensteine meiner Geocaching-Karriere feiern. Vorhersehbar war bereits, dass sich der 4.000 Fund im Rahmen dieser Urlaubsreise abspielen würde. Es wurde der Adventure Lab Cache Bonus Palermo - Patrimonio dell’Umanità Lab Bonus, der uns in eine bisher noch völlig unbekannte Gegend führte. Das zweite Highlight passierte jedoch überraschend. Dazu später mehr.

Teatro Massimo in Palermo, mit Quadriga über dem imposanten Portal, einem Säulengang rechts und Palmen im Vorgarten Kiosk in altmodischer Pavillon-Optik auf dem Platz vor dem Teatro Massimo, umringt von Leih-Rollern Kuppel der Chiesa di San Giuseppe dei Teatini

Einer unserer ersten Spaziergänge in der Stadt führte uns unter anderem zum Teatro Massimo, einem sehr beeindruckenden Theaterbau, der frei auf einem großen Platz steht. Der bereits oben erwähnte Adventure Lab zeigte uns vieles aus der Geschichte der Stadt, unter anderem auch die Piazza Vigliena, wo eine lokale Person den dortigen Geocache zu ihrer Aufgabe erklärt hat und diesen Suchenden offeriert. Von dort aus ist auch die Kuppel der Chiesa di San Giuseppe dei Teatini zu sehen. Abseits der historischen Altstadt kann Palermo jedoch auch mit viel modernem Graffitti glänzen.

Graffitti an Wohnhäusern in Palermo, links eine grafische Umsetzung eines Artisten auf einem Tier, mittig eine dunkelhäutige Frau mit Kopftuch vor einem Sonnenring, rechts ein Stillleben mit Totenkopf, Feuer und Krone

Unseren letzten Tag in Palermo begingen wir mit einem ausgezeichneten Frittura Mista Lunch auf einem Platz in einem Lokal, das offensichtlich sehr von Einheimischen frequentiert war. Der Fotograf durfte aus der ausgestellten Palette an Meeresfrüchten aussuchen, welche für uns in die Pfanne wandern würden. Obwohl wir von Plastiktellern aßen, war das vermutlich das beste Essen der gesamten Reise.

Frittura Mista, gemischte frittierte Meeresfrüchte auf einem Metalltablett, mit Zitrone als Deko

Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Spaziergang am Hafen. Palermos Hausberg Monte Pellegrino begutachteten wir nur von unten.

Palermos Hausberg, Monte Pellegrino, vom Hafen aus gesehen, im Vordergrund ein Segelboot im Wasser

Im Hafen von Palermo sind Schiffe und Boote unterschiedlichster Größen zu sehen. Das Kreuzfahrtschiff beobachteten wir noch am selben Nachmittag beim Auslaufen.

Motorboot an einem kleinen Steg, im Hintergrund ein gigantisches Kreuzfahrtschiff

Am Meer wurde es uns zu windig. Während wir also die letzte Stunde unseres Aufenthalts auf der windgeschützten Hotelterrasse verbrachten, tauchte spontan ein neuer Cache am Strand auf. Es waren nur 250 Meter. Wir hatten noch Zeit und ich konnte dem Ruf der FTF-Chance nicht widerstehen. Und tatsächlich hatte ich nach einiger Suche im beginnenden Zwielicht die frische Dose in der Hand. Mein erster FTF!

mein erster FTF! Dose und Logbuch mit meinem Eintrag an vorderster Stelle in meiner Hand

Cefalù

Aufstieg auf den Berg Rocca di Cefalú, Blick auf die Meerbucht, an der die Stadt liegt schmaler, steiniger Weg auf den Berg, Blick nach oben, strahlende Sonne hinter einer Konifere Blick Richtung Palermo vom Gipfel des Rocca di Cefalú

Nach den schweißtreibenden Bergerfahrungen in Taormina war ich mir zuerst gar nicht sicher, ob wir wirklich den Rocca di Cefalú besteigen sollten. Der Aufstieg hat sich aber in jeder Hinsicht gelohnt. Die Aussichten sind rundherum fantastisch und es war auch sehr spannend, verschiedene Teile der Stadt zuerst von oben und später von unten zu sehen. Ein absolutes Highlight ist die Aussicht bei Cefalù: The top of LA ROCCA.

im Vordergrund ein großes christliches Kreuz, im Hintergrund unten der Strand von Cefalú Blick von oben auf die Kathedrale und den Hauptplatz von Cefalú Blick auf die Kathedrale von Cefalú vom Hauptplatz aus, hinter der Kathedrale ist der Berg zu sehen

Wieder herabgestiegen aus den Höhen waren wir ordentlich hungrig, die meisten Geschäfte und Lokale waren jedoch am frühen Nachmittag geschlossen. Nach einer kleinen Jause machten wir uns dann auf, den Küstenweg zu erkunden. Am Ende dieses Küstenwegs (vom Hafen kommend) findet sich nicht nur der zweite Wegpunkt vom örtlichen Earth Cache HIGHS AND LOWS OF CEFALU. Auch einige weitere Caches und jede Menge interessanter Felsformationen können hier besucht werden. Und es gibt auch einen Leuchtturm! Während des Küstenspaziergang konnten wir kaum glauben, wie schön diese Gegend war.

Küstenweg in Cefalú, leicht befestigte Felslandschaft an der Küste, im Hintergrund ist ein Leuchtturm zu sehen Detailaufnahme eines Felsens, in dessen aufgebrochenem Inneren deutlich Fossilien unterschiedlicher Meerestiere zu erkennen sind Küstenweg in Cefalú, leicht befestigte Felslandschaft an der Küste, Sonnenuntergang im Hintergrund

Nach einem langen Tag setzten wir uns mit Getränken an den Hafen, um den Berg von unten zu bewundern und die Sonne untergehen zu sehen. Und weil noch Zeit war, spazierten wir auch noch (völlig unnötig, aber sehr spaßig) im Dunkeln am Strand entlang.

Berg Rocca di Cefalú vom Hafen aus gesehen, oben am Berg beleuchtet das bereits auf Bild 4 gezeigte christliche Kreuz

Catania

Strand von Catania im Abendlicht, Blick Richtung Hafen, wo gerade ein Containerschiff beladen wird

Catania haben wir als Homebase für den ersten Teil unserer Sizilien-Reise auserkoren. Von dort sind Touren auf den Ätna und per Bahn in verschiedene andere Küstenstädte möglich (zB Taormina). Gleich am ersten Tag musste ich jedoch unbedingt an den Strand. Während dort wenige Spaziergänger:innen mit Winterjacken, Schals und Hauben unterwegs waren, ließ sich der Fotograf von mir anstecken und krempelte auch die Hosenbeine hoch. In den Wellen stehend ließen wir uns von den Einheimischen milde belächeln.

Strand von Catania im Abendlicht, im Vordergrund etwas Treibgut: Holz, Bambusstäbe, ein weißer Baustellen-Schutzhelm

Den Cache am Strand konnten wir leider nur oberflächlich suchen (und nicht finden), weil direkt neben der Cache Location ein Pärchen in einem Auto rumsaß. Auf dem Heimweg vom Strand stellten wir dann gleich mal fest, dass Zu-Fuß-Gehen hier nicht so wirklich vorgesehen ist. Um zur nächsten Bushaltestelle zu gelangen, mussten wir einige stark befahrene Straßen überqueren (es war bereits dunkel), ein Erlebnis, das ich nicht dringend wiederholen muss.

schmales Haus mit typischem sizilianischem Stil: hohes Fenster, davor ein sehr schmaler Balkon mit vielen Blumentöpfen

Catania selbst besteht großteils aus einem Gewirr von winzigen Gassen, das sich absolut nicht zum Autofahren eignet. Hier einen Parkplatz suchen zu müssen, wäre vermutlich ebenso nervenaufreibend wie das oben erwähnte Überqueren stark befahrener Straßen zu Fuß. Die meisten Wohnungen in den oberen Stockwerken haben schmale Balkone mit hohen Balkontüren, oft mit hölzernen Fensterläden, um im Sommer die Hitze so gut wie möglich draußen zu halten.

sehr schmale Gasse im Schatten mit Balkonen und Klimanlagen, im Hintergrund vor blauem Himmel die Spitze einer Kirche

Den Feiertag am 1. Jänner nutzten wir dafür, die Innenstadt von Catania zu erkunden. Erster Wegpunkt war Villa Bellini, eine ausladende Gartenanlage mit Brunnen, Spielplätzen, einem großen Pavillon und natürlich landes- und jahreszeittypischer Vegetation (sprich: Palmen).

achteckiger Pavillon im Park Villa Bellini, ein filigranes Dach auf hohen Säulen, gekrönt von einer Harfe an der Spitze

Von dort folgten wir der Via Etnea stadteinwärts. Die sonst stark befahrene Straße (wir waren sie selbst auf unserem Weg zur Ätna-Tour entlang gefahren), war am 1. Jänner zu einer Fußgängerzone umfunktioniert worden, was auch ausgiebig genutzt wurde. Es war jedoch ausreichend Platz zum Abstand-halten.

Statue eines Elefanten, der einen Obelisken auf dem Rücken trägt

An der Piazza del Duomo stießen wir dann schließlich auf das Wahrzeichen Catanias: den obelisktragenden Elefanten. Dieser beherbergt auch den einzigen Earth Cache der Stadt: U Liotru. Im Schatten der Statue verspeisten wir eine sizilianische Jause: Arancini. Diese frittierten Reisbällchen mit unterschiedlichen Füllungen gibt es nahezu überall zu kaufen und meist sind sie zu einem Einheitspreis von 2 Euro das Stück zu bekommen.

Arancini - sizialianische Reisbällchen mit Spinat- bzw. Fleischfüllung

Bei unseren Streifzügen durch die Innenstadt stießen wir auch auf eine Seitengasse, die mit bunten Regenschirmen überspannt ist. Bei diesem Anblick klickte es sofort in mir. Später stellte sich heraus, dass ich exakt diese Straße schon auf einem Bild in einem Fotostudio in der Nähe unseres Hotels gesehen hatte. Diese Straße ist wohl ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos.

Gasse mit gelben Häusern, auf Höhe des ersten Stocks sind bunte Regenschirme aufgehängt, auf der Straße zeigt ein weißer Pfeil direkt auf die Fotografin

Für den 2. Jänner hatten wir schließlich unsere Weiterreise nach Palermo geplant. Am Vormittag nutzten wir noch die Gelegenheit, die Kuppel der Abteikirche Sant’Agata zu besteigen (gegen 5 Euro Erhaltungsgebühr pro Person). Nach dem Aufstieg auf einer sehr schmalen Wendeltreppe (jeweils nur in eine Richtung benutzbar, selbst ohne Corona-Abstandsregeln) wurden wir mit einem tollen Ausblick in alle Richtungen belohnt.

Ausblick von der Kuppel der Abteikirche Sant'Agata Richtung Hafen, im Vordergrund die Kuppel der Basilika Ausblick von der Kuppel der Abteikirche Sant'Agata auf den Hauptplatz, links im Bild das Kirchenschiff der Basilika

Wir verließen den Bahnhof Catania Centrale, der mit einem sehr einladenden Meerblick besticht, in Richtung Palermo. Dieser Zug führte uns quer durchs Landesinnere, wo wir viele grüne Hügel und dünn besiedelte Gegenden sehen konnten.

Bahnhof Catania Centrale, im Vordergrund die Bahnsteige, im Hintergrund das Meer mit einem Frachtschiff