Catania haben wir als Homebase für den ersten Teil unserer Sizilien-Reise auserkoren. Von dort sind Touren auf den Ätna und per Bahn in verschiedene andere Küstenstädte möglich (zB Taormina). Gleich am ersten Tag musste ich jedoch unbedingt an den Strand. Während dort wenige Spaziergänger:innen mit Winterjacken, Schals und Hauben unterwegs waren, ließ sich der Fotograf von mir anstecken und krempelte auch die Hosenbeine hoch. In den Wellen stehend ließen wir uns von den Einheimischen milde belächeln.
Den Cache am Strand konnten wir leider nur oberflächlich suchen (und nicht finden), weil direkt neben der Cache Location ein Pärchen in einem Auto rumsaß. Auf dem Heimweg vom Strand stellten wir dann gleich mal fest, dass Zu-Fuß-Gehen hier nicht so wirklich vorgesehen ist. Um zur nächsten Bushaltestelle zu gelangen, mussten wir einige stark befahrene Straßen überqueren (es war bereits dunkel), ein Erlebnis, das ich nicht dringend wiederholen muss.
Catania selbst besteht großteils aus einem Gewirr von winzigen Gassen, das sich absolut nicht zum Autofahren eignet. Hier einen Parkplatz suchen zu müssen, wäre vermutlich ebenso nervenaufreibend wie das oben erwähnte Überqueren stark befahrener Straßen zu Fuß. Die meisten Wohnungen in den oberen Stockwerken haben schmale Balkone mit hohen Balkontüren, oft mit hölzernen Fensterläden, um im Sommer die Hitze so gut wie möglich draußen zu halten.
Den Feiertag am 1. Jänner nutzten wir dafür, die Innenstadt von Catania zu erkunden. Erster Wegpunkt war Villa Bellini, eine ausladende Gartenanlage mit Brunnen, Spielplätzen, einem großen Pavillon und natürlich landes- und jahreszeittypischer Vegetation (sprich: Palmen).
Von dort folgten wir der Via Etnea stadteinwärts. Die sonst stark befahrene Straße (wir waren sie selbst auf unserem Weg zur Ätna-Tour entlang gefahren), war am 1. Jänner zu einer Fußgängerzone umfunktioniert worden, was auch ausgiebig genutzt wurde. Es war jedoch ausreichend Platz zum Abstand-halten.
An der Piazza del Duomo stießen wir dann schließlich auf das Wahrzeichen Catanias: den obelisktragenden Elefanten. Dieser beherbergt auch den einzigen Earth Cache der Stadt: U Liotru. Im Schatten der Statue verspeisten wir eine sizilianische Jause: Arancini. Diese frittierten Reisbällchen mit unterschiedlichen Füllungen gibt es nahezu überall zu kaufen und meist sind sie zu einem Einheitspreis von 2 Euro das Stück zu bekommen.
Bei unseren Streifzügen durch die Innenstadt stießen wir auch auf eine Seitengasse, die mit bunten Regenschirmen überspannt ist. Bei diesem Anblick klickte es sofort in mir. Später stellte sich heraus, dass ich exakt diese Straße schon auf einem Bild in einem Fotostudio in der Nähe unseres Hotels gesehen hatte. Diese Straße ist wohl ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos.
Für den 2. Jänner hatten wir schließlich unsere Weiterreise nach Palermo geplant. Am Vormittag nutzten wir noch die Gelegenheit, die Kuppel der Abteikirche Sant’Agata zu besteigen (gegen 5 Euro Erhaltungsgebühr pro Person). Nach dem Aufstieg auf einer sehr schmalen Wendeltreppe (jeweils nur in eine Richtung benutzbar, selbst ohne Corona-Abstandsregeln) wurden wir mit einem tollen Ausblick in alle Richtungen belohnt.
Wir verließen den Bahnhof Catania Centrale, der mit einem sehr einladenden Meerblick besticht, in Richtung Palermo. Dieser Zug führte uns quer durchs Landesinnere, wo wir viele grüne Hügel und dünn besiedelte Gegenden sehen konnten.