Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Genova/Genua

Mit meinem Aufenthalt in Genova verbinde ich durchwegs gemischte Gefühle. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, das erste Mal auf dieser Reise das Meer zu sehen. Der Hafen Porto Antico ist tatsächlich auch sehr schön hergerichtet. Neben einer Aussichtsplattform mit Virtual Cache gibt es ein U-Boot, ein Aquarium und das Meeresmuseum Galata zu besichtigen, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein (wenn auch bei Weitem nicht alle geöffnet waren, das ändert sich vielleicht später im Jahr?). Überall finden sich Informationstafeln, die geschichtliche Hintergründe des Hafens in englischer und italienischer Sprache erläutern.

Eine Tafel zeigt auch künstlerische Darstellungen des Hafens wie zum Beispiel ein Bild des österreichischen Malers Oskar Kokoschka aus dem Jahr 1933. Sidestep: Beim Suchen nach diesem Bild im Netz stelle ich fest, dass Kokoschka einige Häfen gemalt hat, unter anderem finde ich Bilder der Häfen von Hamburg, London oder Istanbul. Die Hafenansicht von Genova befindet sich scheinbar im Privatbesitz und stand kürzlich zum Verkauf.

Blick von oben auf einen schwarzen Hund, der an der Ecke einer auf dem Meer schwimmenden Plattform steht und durch die Streben des weißen Geländers aufs Wasser schaut auf dem Meer schwimmende Holzplattform mit weißem Geländer, Sitzbänken und weißen Lampen, im Hintergrund ein großes Kreuzfahrtschiff

So verbrachte ich eine schöne erste Tageshälfte mit Herumstreifen in der Hafengegend, Foccacia und Kaffee neben dem Aquarium und später einem Mittagessen im schattigen Garten eines Restaurants direkt am Hafen.

Blick von unten auf eine runde Kapsel, die von einem Kran nach oben gezogen wird, von dort können Interessierte die Aussicht genießen, rundherum ragen Palmen in den Himmel menschengroßer blauer Schriftzug „Porto Antico“, mittig davor steht eine Person in Jeans, schwarzem Shirt und mit Rucksack, daneben ein kleiner schwarzbrauner Hund

Die Innenstadt jedoch überforderte mich schnell. Diese besteht hauptsächlich aus superengen Gassen, alles wirkt alt und abgeranzt speziell im Vergleich zu dem blitzsauberen modernisierten Hafen. Wo Autos fahren dürfen, dort fahren sie in Mengen, laut und mit atemberaubenden Abgasen. Leider lag auch mein Apartment direkt neben so einer Straße, den Verkehrslärm konnte ich die ganze Nacht durch das kaum abdichtende Fenster hören. Dieser Lärm sorgte in Kombination mit dem furchtbaren Bett für zwei wenig erholsame Nächte, die mir ordentlich die Laune verhagelten.

Kunstinstallation in einer sehr schmalen Gasse, zwischen heruntergekommenen Hauswänden sind Schnüre gespannt, an denen CDs aufgehängt sind, ein Scheinwerfer strahlt in die CDs hinein und sorgt somit für Lichteffekte

Wo die Innenstadt nicht aus engen Gassen besteht, sind es große Plätze wie die Piazza De Ferrari, wo sich dann die Kreuzfahrttourist:innen mit ihren Kameras und Einkaufstaschen auf die Zehen steigen. Hier stieß ich erstmals auf einen Virtual Cache, der einen Screenshot einer Webcam als Logbedingung hatte. Der Cache-Typ Webcam wurde leider eingestellt (es dürfen keine neuen Webcam Caches angelegt werden, Bestehende dürfen auch mit Zustimmung der bisherigen Owner nicht adoptiert, also an einen neuen Owner übertragen werden), daher gibt es auch nur (noch) so wenige davon.

Webcam-Screenshot des großen Springbrunnens auf der Piazza De Ferrari, zentral im Bild ist der Springbrunnen gerade noch von Sonne beleuchtet, während der Großteil des Platzes schon im Schatten liegt, unten im Bild sind einige blau-weiße Polizeifahrzeuge zu sehen, zwischen diesen und dem Brunnen eine karoförmige Markierung auf dem Boden, in dieser steht eine Person mit einem Hund Springbrunnens auf der Piazza De Ferrari, rechts sprühen Fontänen auf den runden Mittelteil des Brunnes, im Hintergrund ein dekoratives Gebäude mit vielen Säulen und Verzierungen, ganz oben ist der Schriftzug „Borsa“ zu lesen

Nachdem ich feststellen musste, dass die Standseilbahn Zecca–Righi funicular, mit der ich dem Chaos der Innenstadt hatte entfliehen wollen, wegen Renovierung geschlossen war, stand ich erstmal ratlos herum. Ein ruhiger Abend hätte mir gut getan, aber da das in meiner Unterkunft nicht möglich war, blieb ich so lang wie möglich draußen. Sollte ich Genova nochmal besuchen, würde ich versuchen, eine Unterkunft abseits vom Stadtzentrum weiter oben in den Hügeln zu buchen. Natürlich hatte es einen Grund, dass ich diesmal die Unterkunft in der Nähe des Bahnhofs gebucht hatte, ich kam am Abend an, war nur zwei Nächte dort und wollte mein Gepäck nicht so weit schleppen.

In Genova konnte ich 7 Caches loggen, 5 Traditionals (davon ein 💚) und 2 Virtuals. Mit den vorab gelösten Mysteries hatte ich leider kein Glück (ein DNF, einer unerreichbar weit entfernt in den umgebenden Bergen).