Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Mit dem Grätzlrad auf den Zentralfriedhof

Die Idee, auszuprobieren, wie sich der Hund einen Transport im Lastenfahrrad gefallen lässt, hatte ich schon länger im Kopf mit mir herumgetragen. Bei einer diesbezüglichen Recherche zu Leihmöglichkeiten in Wien stieß ich dann auf Graetzlrad.wien und buchte kurz entschlossen ein Rad für zwei Tage später. Abzuholen war dieses in Erdberg und damit war die Frage naheliegend, ob ich mit dem Hund im Lastenrad wohl auf den Zentralfriedhof darf.

schwarzer Hund sitzt im großen Korb eines Lastenrads und schaut interessiert Richtung Kamera

Die Abholung des Grätzlrads verlief unbürokratisch und sehr freundlich, der Hund wurde neben meinem Rucksack im Korb festgeschnallt und dann radelten wir auch schon los. Das Lastenrad erwies sich als ziemliches Schlachtschliff, mit dem gigantischen Wendekreis musste ich erstmal zurecht kommen. Der Weg auf der Straße Richtung Zentralfriedhof war mit einigen unangenehmen Situationen verbunden, mehrfach wurden wir von Autos knapp überholt. Den Hund hat das aber deutlich weniger tangiert als mich, der saß drin im Korb und schaute die meiste Zeit einfach seitlich bei der niedrigeren Einstiegsöffnung des Korbs hinaus.

Korb eines Lastenrads seitlich gesehen, hinter der niedrigeren Einstiegsöffnung sitzt der Hund und schaut aufmerksam rechts aus dem Bild, im Hintergrund Reihen schiefer Grabsteine im alten jüdischen Teil des Zentralsfriedhofs

Nach ein paar Traditionals am Weg und einer Lunch-Pause erreichten wir den Zentralfriedhof am Tor 11, wo kein Personal aufpasst. Mit dem Lastenrad passten wir gerade so durch dein Eingang, der für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen vorgesehen ist. Also waren wir mal drin. Wir suchten zuerst einen Literatur Cache auf, den ich vor einiger Zeit gelöst hatte: Reicher als reich. Es folgte der Abschluss des Adventure Labs Victor, den ich beim letzten Besuch auf dem Zentralfriedhof leider nicht abschließen konnte. Auch diesmal gelang es mir nur durch vorherige Nachfrage beim Owny.

Lastenrad mit Hund im Korb vor dem Grab von Beethoven, der oben spitz zulaufende Stein ist dekoriert mit einer goldenen Harfe und einem Kreis mit einem Schmetterling darin

Zur Fortsetzung entschloss ich mich für die Verfolgung des Multis Autofriedhof, eine sehr gelungene Umsetzung, deren Final mich in eine Ecke des Friedhofs führte, in der ich bisher noch nie war (an die russisch-orthodoxe Lazarus-Kapelle hätte ich mich sonst bestimmt erinnert).

russisch-orthodoxe Lazarus-Kapelle, ein weißes Gebäude, das Dach besteht aus einer Art Schuppen und wird von einem einzelnen Turm mit einer goldenen Kuppel und dem orthodoxen Kreuz mit den zwei Querbalken gekrönt

Der Multi führte mich auch an zwei Traditionals jüngeren Datums vorbei, die beide mit einer gelungenen Ausführung glänzten. Nicht umsonst habe ich alle vier Logs dieses Besuchs mit einem Favourite vermerkt. Bei den Caches auf dem Zentralfriedhof scheinen sich die Ownys besondere Mühe zu geben.

Nach der Finalisierung des Autofriedhofs war mir dann allerdings nicht mehr danach, etwas Neues anzufangen und ich wählte stattdessen den Ausgang durch das Haupttor. Das dort herumstehende Personal nickte mir zu, der Hund im Rad wurde offenbar geduldet. Wir schlugen beim Würstelstand auf, wo sich Getränk und Gesellschaft wie von selbst fand. Weitere Ausflüge mit dem Lastenrad in der Zukunft sind sehr wahrscheinlich.