Am Sonntag genossen wir das Frühstück im Hotel, um danach Richtung Bahnhof aufzubrechen. Den restlichen Tag wollten wir in Düsseldorf verbringen. Düsseldorf empfing uns mit Regen, von dem wir uns jedoch nicht aufhalten lassen wollten. Gelenkt durch Geocaches führte ich meine Familie schließlich durch einen gut versteckten Durchgang in die Schneider-Wibbel-Gasse. Die Spieluhr hatten wir leider gerade verpasst (mangelhafte Vorbereitung meinerseits).
Durch die Altstadt bewegten wir uns langsam Richtung Rhein, wo dann auch der Regen endgültig aufhörte und wir ein paar Sonnenstrahlen genießen konnten. Am Burgplatz hat auch Düsseldorf noch einen Webcam-Cache. Dieser ist bereits 20 Jahre alt, was am Listing auch deutlich erkennbar ist:
Gehe zu den o.g. Koordinaten und rufe einen Freund an, der Dein Web-Bild sichert.
Vom Düsseldorfer Schloss ist heute nur noch ein Turm übrig, in dem sich jetzt ein Schifffahrtsmuseum befindet. Weiter spazierten wir am Rhein entlang und bestaunten die um diese frühe Nachmittagszeit an einem Sonntag spärlich besuchte Gastromeile. Spannend fand ich auch den Virtual „Pegelwesen“, der die begrifflichen Unterschiede zwischen den Worten Pegel / Pegelstand / Wasserstand / Wasserhöhe / Wassertiefe erklärt.
In der Altstadt haben wir jede Menge interessante Gebäude gesehen. Als Beispiel möchte ich die Brauerei zum Schlüssel erwähnen, das Haus fällt besonders ins Auge. Im Erdgeschoss befinden sich Stehtische unter einer Markise, die beiden oberen Stockwerke sind umfangreich mit Flaggen geschmückt. Zwischen den Stockwerken steht an der Wand der folgende Spruch:
ISS WAS GAR IST – TRINK WAS KLAR IST – SAG WAS WAHR IST
Das oberste Stockwerk besteht aus drei spitzen Dachschrägen, die mittlere ist mit einem goldglänzenden Symbol bestehend aus vier Schlüsseln dekoriert.
Endlich konnte ich meine Familie von einem Museumsbesuch überzeugen! Im Düsseldorfer Filmmuseum ist seit November 2022 und noch bis zum 31. Juli 2023 die Ausstellung „Animal Actors – Tierische Stars in Film und TV“ zu sehen. Die Ausstellung bietet Gelegenheit zur Begegnung mit dem mechanischen Schildkrötenkopf der „uralten Morla“ aus dem Film „Die Unendliche Geschichte“ und „Bruce“, dem Monster-Hai aus dem Film „Jaws“ / „Der weiße Hai“.
Die Ausstellung befasst sich mit verschiedenen tierischen Darsteller:innen im Verlauf der Filmgeschichte. Weltweite Bekanntheit erreichten beispielsweise der Hund Lassie, der Delphin Flipper oder der Orca Keiko aus dem Film „Free Willy“. Aber auch Pferde, Affen und (Groß-)Katzen hatten große Auftritte in Film und Fernsehen. In den Texten zur Ausstellung wird untersucht, wie Tiere als Sinnbilder für menschliche Emotionen agieren (zB in Horrorfilmen als Sinnbilder kollektiver Ängste). Die Ausstellung nimmt aber auch Personen in den Blick, die in diesem Bereich tätig waren, die zB den Bereich der deutschen Tierdokumentationen maßgeblich geprägt haben, wie etwa Bernhard Grzimek oder Hans Hass.
Die Dauerausstellungen in den anderen Stockwerken des Filmmuseums zeigen erwartungsgemäß Kameras, Filmtechnik aus verschiedenen Epochen, Bühnen- und Szenenbilder, Kostüme und Requisiten. Besonders interessant fand ich auch das Kaiserpanorama, ein nahezu runder Kasten, um den Sitzplätze angeordnet sind. Durch ein Gucklock kann die Besucherin im Inneren ein durch Stereoskopie aufgenommenens 3D-Bild begutachten. In meiner Diplomarbeit beschäftigte ich mich mit (damals) aktuellen Methoden zur Generierung von 3D-Daten wie Photogrammetrie und Laserscanning. Dass stereoskopische 3D-Bilder bereits Ende des 19. Jahrhunderts (Eröffnung des ersten Kaiserpanoramas 1880 in Breslau) zur Unterhaltung verbreitet wurden, ist mir damals in meiner Recherche entgangen.
Mir hat die Ausstellung und generell das Filmmuseum in Düsseldorf sehr gut gefallen. Es beinhaltet sehr vielfältige Perspektiven auf das Medium Film, zumeist ohne den Film an sich zu zeigen. So stelle ich mir eine spannende, interdisziplinäre Auseinandersetzung mit einem Massenmedium vor.