Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Matzleinsdorfer Friedhof

Frontansicht der protestantischen Kirche am Matzleinsdorfer Friedhof, es handelt sich um ein Ziegelgebäude in verschiedenen Rottönen mit einer Kuppel und vielen kleinen dekorativen Türmchen

Eine Gelegenheit ergreifend überließ ich den Hund meiner arbeitenden Partnerperson als Gesellschaft und spazierte am Fronleichnamsnachmittag über den Matzleinsdorfer Friedhof. Dort befindet sich ein von mir bereits im Vorfeld gelöster Literaturcache, ein interessanter Multi und ein Adventure Lab zu den auf dem Friedhof zu findenden Büchersteinen.

Friedhofsweg im September, Gras und Bäume sind großteils grün, teilweise aber auch schon gelb, die Sonne scheint von rechts ins Bild, die Grabsteine werfen bereits lange Schatten

Der Matzleinsdorfer Friedhof ist ausnehmend gut gepflegt, auf meinem Spaziergang entdeckte ich auch, warum das so ist. Es gibt genaue Vorschriften, was als Grabdekoration erlaubt ist und was nicht. Gleichzeitig wird der Friedhof aber als Lebensraum betrachtet, es gibt Insektenhotels und Gräber, deren abgesackte Teile einen Unterschlupf für Igel bieten. Das Projekt Lebensraum Friedhof hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Ort als grüne Oase für Tiere und Pflanzen zu gestalten. Auf der Webseite sind Fotos von Vögeln, Insekten, Igeln, aber auch einem Fuchs zu sehen, der scheinbar auf der Grasdecke eines Grabs ein Schläfchen hält. Auch die Pflanzenvielfalt ist enorm, es lässt sich nur erahnen, wie schön der Friedhof sein muss, wenn im Frühling alles erwacht und zu blühen beginnt.

Grabstein auf dem Friedhof, auf dem Grabstein ist eine Marmortafel mit diesem Text befestigt: „Lesen ist ein Schlüssel, mit dem sich die ganze Welt öffnen lässt.“, darunter ist im Grabstein ein Fach eingelassen, in dem eine Reihe Bücher steht, auf der Grabfläche davor ein blaues rundes Schild mit der Beschriftung „Öffentliche Büchersteine“ und darunter weiterem Text, der aber nicht lesbar ist

Zum Projekt Lebensraum Friedhof gehören auch die Büchersteine. Hier werden aufgelassene Gräber mit Nischen genutzt, um Bücher zu tauschen. Jeder dieser Steine ist mit einem Zitat zum Lesen geschmückt, alle Büchersteine sind auf der Webseite eingezeichnet, ein paar können auch mittels Adventure Lab gefunden werden.

eine Grabreihe auf dem Friedhof, es handelt sich um ältere Gräber, bei denen jeweils 6 Metallklammern auf der steinernen Grabplatte befestigt sind, die Sonne scheint durch die Bäume, rechts oben ein Stückchen leicht bewölkter blauer Himmel

Der wunderbar gestaltete Multi „Vergiss die Bibel nicht“ zählt definitiv zu den Highlights aller Friedhofscaches. Bei meinem ersten Versuch hatte ich so einige Schwierigkeiten, wie sich später herausstellte hätte ich manche davon auch durch genaueres Lesen vermeiden können. Bei der Interpretation der Farbe einer Grabdekoration hätte mir das aber auch nicht geholfen. Da mir beim ersten Versuch die Zeit ausging, durfte ich im September einen weiteren Ausflug auf den Friedhof machen, wo ich dann bis zum Final vordringen konnte. Ein Besuch dieses Friedhofs lohnt sich in jedem Fall, egal, ob ihr wegen der Geocaches, der schönen Natur oder den Büchersteinen kommt.

Straubing

Auf dem Heimweg aus Berlin machten wir Halt in Straubing. Die moderaten Temperaturen vom Wochenende waren nur noch eine Erinnerung. Wiederum durfte ich erfahren, warum ich in letzter Zeit immer versuche, eine Unterkunft nahe am Bahnhof zu buchen. Das Holpern mit dem Gepäck über Kopfsteinpflaster bis zum Hotel in der Innenstadt ist (speziell bei höheren Temperaturen) einfach unnötig anstrengend.

am Ende einer schmalen Gasse ragt ein Kirchturm in die Höhe, die Kirche ist hell mit rötlichen Säulen und Verzierungen, der Turm oben achteckig

Nach einer Stärkung in einem nahe gelegenen schattigen Gastgarten spazierten der Hund und ich durch die Stadt und gelangten bald an die Donau. Wo ich dringend meine Füße ins Wasser tauchen musste, während der Hund in respektvoller, sicherer Entfernung zuschaute. Er will halt wirklich nicht nass werden …

Brücke über die Donau, im Vordergrund Wasser, rechts am Ufer Bäume und Sträucher, die Brücke ist ein sanft geschwungener Bogen, der von senkrechten Streben gehalten wird

Zentrales Merkmal der Innenstadt ist der Stadtturm, er ist von nahezu allen Richtungen sichtbar. Bei näherer Inspektion im Rahmen des Earth Cache „Steinerne Stadt“ stellte ich auch fest, dass sich im Inneren des Turms heute ein öffentliches WC befindet.

Stadtturm Straubing, von hinten im Abendlicht beleuchtet, im Vordergrund das Gebäude um den Stadtturm, grün gestrichen, zwei Stockwerke, im Erdgeschoss heute ein Eisgeschäft, im Giebel eine große goldene Heiligenstatue

Die Hitze hielt mich lange wach und trieb mich früh aus dem Haus. Üblicherweise buche ich ja kein Frühstück in der Unterkunft, in diesem Fall stellte ich vor Ort fest, es war einfach inkludiert (die Wirtin wirkte regelrecht entrüstet, als ich anmerkte, ich hätte doch kein Frühstück gebucht …).

Graffiti an einer Lochblechwand, von links erhebt sich ein bunter Papagei über Blättern, rechts wachsen rotgoldene Pflanzen von unten herauf

Den Vormittag vor der restlichen Heimfahrt nutzte ich für weitere Spaziergänge, Finalisierung des oben erwähnten Earth Caches sowie weiterer Adventure Labs und nicht zuletzt dem wunderbaren Multi „Eines von vielen“. Dem Hund passte es natürlich gar nicht, draußen warten zu müssen, aber das war eben unvermeidbar. Und die Umgebung und Gestaltung des Finals konnten sich absolut sehen lassen.

Innenraum einer Bibliothek, das Dach ist aus dicken Holzbalken gebaut, darunter rechts ein hüfthohes Regal mit der Beschriftung „CD – Klassik“, links dahinter ein abgegrenzter Raum im Raum mit der Beschriftung „Reisen“

Straubing erschien mir als eine sehr typisch bayrische Stadt. Die gesamte Altstadt war voller Gastgärten, in denen sich Menschen tummelten, ob das hauptsächlich Tourist:innen waren, kann ich aus den kurzen Erfahrungen nicht sagen. Im Vergleich zu anderen Städten habe ich Straubing als sehr hundefreundlich empfunden. Vor jedem Lokal stehen Wasserschüsseln bereit, wo sich ein Hund auch im Vorbeigehen erfrischen kann. Eine schöne Stadt, aber ob ich länger oder öfter dort sein muss, kann ich gerade nicht so sagen.

Berlin

Bei meinem letzten Berlin-Besuch konnte ich endlich lange gehegte Pläne verwirklichen. Am Samstag machten wir uns mit der Tram auf den Weg Richtung Rummelsburg. Ziel war eine der wenigen Fähren in Berlin, die Teil des BVG-Systems sind. Auf dem Weg zur Fährlinie 11 hatte ich einen DNF bei einem lange gelösten Mystery (inzwischen archiviert) zu verbuchen. Wir besichtigten auch das ehemalige Rundfunkgelände Nalepastraße und fanden auch den dazugehörigen Cache. Die Gebäude werden zumindest teilweise noch benutzt, wir haben aber auch eine Gruppe gesehen, die gerade eine Führung durch das Gelände absolvierte.

8-stöckiges Ziegelgebäude auf dem ehemaligen Rundfunkgelände Nalepastraße, im ersten Stock geht links ein Gang weg, der zu einem anderen Gebäude außerhalb des Bildrands führt, vor dem Eingang steht ein Fahrradständer mit einigen geparkten Fahrrädern

Das angestrebte Tagesziel war die Fährlinie 11, die die Spree von Wilhelmstrand nach Baumschulenstraße überquert. Die Überfahrt dauert keine zwei Minuten, wir haben die Fähre mehrmals ab- und anlegen sehen. Die Überfahrt hat Lupo gut gemeistert, auf dem Steg der Anlegestelle hat ihn dann aber die Angst gepackt. Womit das genau zu tun hat, weiß ich immer noch nicht …

Solarfähre BVG Fähr Bär, das Schiff ragt von links ins Bild, die verglaste Fährkabine ist leer, hinter der Spitze des Boots ist das gegenüberliegende Spreeufer zu sehen schwarz-brauner Hund auf dem Boden der Fähre, links ragt das Hinterrad eines Fahrrads ins Bild, hinter dem Hund steht ein scwhwarzer Rucksack, die Leine ist am weißen Geländer des Fährschiffs befestigt Heckseite der Solarfähre Fähr Bär, die gerade von der Anlegestelle wegfährt, neben der Tür sind zwei Rettungsringe zu sehen, am Heck eine Deutschland-Flagge Anlegestelle der Fähre F11 am Baumschulenweg, links und rechts ist der Steg von einem weißen Geländer begrenzt, nach vorne hin zur Spree offen, darüber ragt oben ein dreiteiliges abgerundetes Dach ins Bild

Nach der Überfahrt suchten wir einen weiteren Cache vergeblich. Meine Vorab-Lösung war korrekt, allerdings scheiterten wir an der korrekten Interpretation der beigelegten Karte. Wie die Logs und das Listing verraten, waren wir dabei nicht allein, vor uns hatten andere ähnliche ihre Schwierigkeiten. Ein neuerlicher Versuch steht noch aus, auf Rückfrage habe ich von Owner beinhart zusätzliche Informationen erhalten.

Wir gingen weiter Richtung Spreepark Art Space, machten eine Nachmittagspause im Biergarten beim frisch renovierten Eierhäuschen. Nach einer Stärkung zeigte mir der Fotograf die Gucklöcher, durch die die in der Werkhalle eingelagerten ehemaligen Fahrobjekte des Vergnügungsparks betrachtet werden können. Die Pläne für die Renovierung des Spreeparks sehen interessant aus, bin gespannt, wie alles aussieht, wenn es fertig ist. Ein erwartetes Fertigstellungsdatum ist nirgendwo angegeben (sie werden schon wissen, warum nicht …).

Biergarten neben dem Eierhäuschen, vor blauem Himmel mischt sich Sonne mit Schatten, das Eierhäuschen ist ein schmuckes Geböäude mit einem Turm, rechts im Bild die Jausenstation mit einer kleinen Menschenschlange davor

Wir wanderten vorbei an der Insel der Jugend (wo wir 2021 mit einem Kanu zur Spreeschifffahrt aufbrachen), durch den Treptower Park bis zur S-Bahn-Station. Nach dem Abendessen besichtigten wir noch die Sticker auf der Wand des Kino Intimes. Wir fanden alle Bilder, die für den Multi „Zeit zum Abkratzen - Aufkleber am Kino Intimes“ notwendig sind. Mein Favorit war aber die glitzernde Audiokassette auf dem unten stehenden Foto.

Detailaufnahme einer Wand, die mit Graffiti besprüht ist, in der linken unteren Ecke ist eine schwarz-glitzernde Audiokassette an die Wand geklebt, darüber ein Bild mit dem Schriftzug „unerhört“

Auch am Sonntag konnten wir einen lange gehegten Plan verfolgen: Wir besuchten den Modellpark Berlin Brandenburg. Einen Bericht dazu inkl. einiger Fotos habe ich bereits auf meinem Bücher-Blog veröffentlicht. Den Cache vor dem Modellpark fanden wir in Zusammenarbeit mit einer anderen cachenden Person, die uns dabei antraf, wie wir gerade über den Code zum Öffnen grübelten.

Detailaufnahme eines Modells, erkennbar an der gigantischen Pflanze, im Vordergrund sitzen Personen auf Bänken, sie schauen auf einen Teich, im Hintergrund sind zwei weiße Türme eines Schlosses auf einer Insel zu sehen

Auf dem Rückweg zur Straßenbahn konnten wir noch meinen ausziehbaren Magnetstab einer nicht ganz sinngemäßen Nutzung zuführen (siehe Foto). (Wochen später konnte ich damit auch die Kette von Kind3 aus dem Spalt unter dem Kästchen befreien, in das sie gerutscht war. Die Anschaffungskosten von unter fünf Euro haben sich daher schon vielfach ausgezahlt.)

eine Kappe aus schwarzem Duct Tape, daran hängt an einem Draht eine kleine Röhre mit einem Logbuch darin (Geocache), die Kappe wird von einem Stäbchen aus Metall gehalten, im Hintergrund ein Feldweg