Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Berlin: Tegeler See

auf dem See im flachen Wasser mit Seerosen im Vordergrund, rechts Büsche am Ufer, die sich über das Wasser neigen

Gleich zwei Ausflüge hatten wir für dieses Wochenende in Berlin geplant. Da sich meine Anreise unerwartet um drei Stunden verlängerte (ein paar neue Verspätungsgründe bei der DB durchgespielt), kam ich nicht nur deutlich später sondern auch ziemlich erledigt in Berlin an. Nach einer erholsamen Nacht war ich am Samstag aber doch soweit, dass wir die geplante Fahrt zum Tegeler See in Angriff nahmen.

Bei Von Ort zu Ort reisen hatte ich kürzlich den Französischen Militärbahnhof Tegel entdeckt, ein weiterer Grund, um die Anreise nach Alt-Tegel einzuplanen. Das Gebäude ist aktuell teilweise von einem Gerüst verstellt, wir konnten es aber trotzdem umrunden und auch durch einige Fenster hineinschauen. Ein Saal wird offenbar als Veranstaltungsort genutzt (vermutlich vom daneben angesiedelten Seniore:innenzentrum?), wir konnten Tische sehen, auf denen Geschirr und Getränkeflaschen für ein Buffet vorbereitet waren. Hinter einer der Glastüren entdeckten wir Überreste eines früheren Fahrkartenschalters, noch mit französischer Beschriftung darüber. Das Schild, das beim Artikel auf Von Ort zu Ort reisen im Titelbild auf der Seite des Gebäudes hängt (Gare Française Berlin-Tegel), wurde nun wegen der Renovierungsarbeiten abgenommen und wir konnten es durch ein Fenster innen im Gebäude teilweise erkennen.

einstöckiges Gebäude mit zwei weißen Doppelflügeleingangstüren, vor einer Tür steht eine Holzbank und daneben ein Mistkübel, darüber hängt ein weißes Schild mit roter Schrift „Entree des Voyageurs“

Hochformat desselben Gebäudes, hier mit einer normalen weißen Tür, darüber ein Schild „Entree de Service“, vor der Tür im unteren Bereich des Bilds ein kleiner schwarzbrauner Hund

einstöckiges, langgestrecktes Gebäude, aus Ziegeln erbaut, die Mauern sind weiß gestrichen und mit braunen Balkenzeichnungen verziert, links im Bild ein nicht mehr genutztes Bahngleis (viel Unkraut wächst zwischen den Schienen)

Weiter gingen wir in Richtung See und passierten dabei auch das Feuerwehrmuseum Berlin. Am See angekommen ließen wir uns gleich mal im Seegarten für eine Stärkung nieder. Sowohl Fisch & Chips als auch Flammkuchen waren sehr gut, die Aussicht auf den See gefiel mir sehr gut.

Ursprünglich hatte ich gedacht, wir würden am See entlang spazieren und es vielleicht sogar bis zu einem Challenge Cache am gegenüberliegenden Ufer schaffen. Nachdem wir uns beim Minigolf und Bootsverleih Mühl ein Eis geholt hatten, standen wir auf der Tegeler Hafenbrücke und schauten aufs Wasser. Gedankenverloren meinte ich zum Fotografen, an dem Pfeiler da unten wäre wohl ein Geocache, für den es ein Boot bräuchte. Da ließ sich der Fotograf nicht lange bitten und kurz darauf bestiegen wir einen Kanadier.

Der Hund wollte zuerst GAR NICHT ins Boot einsteigen. Als ich ihn ins Boot gehoben hatte, klebte er an meinem Oberschenkel und war nicht besonders glücklich mit seinem Schicksal. Wir schipperten langsam los und gewöhnten uns ans Lenken des schwankenden Boots. Erstaunlicherweise gewöhnte sich auch der Hund recht schnell und schon kurz nach unserer Abfahrt stand er am Rand des Boots und schaute aufs Wasser.

schwarzbrauner Hund in einem Boot, der Hund schaut nach vorne zur Spitze des Boots (weg von der Kamera) in Richtung von zwei Schwänen, die vor dem Boot im Wasser herumschwimmen

Als wir den zweiten Traditional erreicht hatten, schauten wir auf die Uhr und beschlossen, dass wir es in der ersten Stunde wohl nicht zurück schaffen würden. Woraus sich die Möglichkeit ergab, einen der zahlreichen Wherigo-Paddel-Caches auf dem Tegeler See weiter zu verfolgen (es wurde Ne Runde Paddeln #6). Auf dem Wasser fiel es mir wesentlich schwieriger, Entfernungen zu schätzen und auch das Triangulieren mittels Kreisberechnungen war nicht ganz so einfach wie auf dem Land (und sei es nur, weil das Boot so schwankt und ein winziger Teil von mir große Angst hat, das Telefon ins Wasser fallen zu lassen). Schließlich gelang es uns dann, das flache Wasser am Ufer einer Insel zu erreichen, wo der Petling von einem Ast hing.

Foto eines Segelboots mit zwei aufgespannten weißen Segeln auf einem glitzernden See mit leicht bewölktem, blauem Himmel im Hintergrund

Nach dem Log machten wir uns auf den Rückweg. Der Rückenwind, den wir uns erhofft hatten, spielte nicht ganz mit, er kam eher von der Seite und machte ständige Kurskorrekturen notwendig. Mir zitterten schon etwas die Arme, als wir endlich unseren Heimathafen ansteuerten. Knappe zwei Stunden auf dem Wasser, nicht nur in den Armen, auch in Beinen und Rumpf spürte ich am nächsten Tag die Anstrengung des Bootsabenteuers. Wir verschoben daher den zweiten geplanten Ausflug in die Zukunft und genehmigten uns stattdessen eine Letterbox und Kaffee und Kuchen im Schlosspark Biesdorf.

Gloggnitz

Ein Tag mit weniger Hitze und weniger Arbeit ergab sich, da entschied ich mich kurzfristig für einen Ausflug. Ziel sollte das gelöste Rätsel Burgen und Schlösser …….Schloss Gloggnitz sein – ein Puzzle, das ich vermutlich irgendwann an einem dunklen Winterabend gelöst hatte.

Blick auf einen Fluss, der zwischen zwei gelb gestrichenen Häusern verläuft, im Vordergrund des Bilds bricht sich der Fluss über einige Felsen bergab

Nach einer Anreise mit etwas Verspätung und einmal extra Umsteigen kamen wir eine halbe Stunde später als geplant in Gloggnitz an. Wir kurvten erst mal durch die Stadt über mehrere Brücken an der Schwarza, vorbei an einigen Traditionals und Adventure Lab WayPoints, immer mit dem Schloss Gloggnitz als Zwischenziel im Blick. Wir bestiegen den Johannesfelsen, der mit einer verbreiteten Kombination aus Earth Cache, Virtual und Traditional ausgestattet ist.

Foto einer idyllischen Berglandschaft, dunkelgrüne Wälder, hellgrüne Wiesen, dazwischen ein paar bäuerliche Gehöfte, höhere Berge und leicht bewölkter blauer Himmel im Hintergrund

Der Aufstieg hatte schon seine Anstrengungen, aber es blieb temperaturmäßig erträglich. Die Aussicht am Final entschädigte für jeden einzelnen Schritt. Ich musste länger suchen als nötig, eigentlich ist die Dose leicht zu finden, ich hatte nur nicht genau genug geschaut.

Kapelle mit einem fast runden Grundriss, das Dach besteht aus 8 Teilen in zwei unterschiedlichen Größen, darauf ein niedriger Holzturm mit Uhr und Kreuz

Auf dem Rückweg klapperte ich noch die verbliebenen Adventure Lab WayPoints ab (wieder mal eine sequenzielle Anordnung ohne erkenntlichen Grund) und genehmigte mir schließlich am Platz neben der St.-Othmar-Kapelle ein Kaltgetränk zur Erfrischung. Heimreise ereignislos und wieder ein gelöster Mystery aus der Liste abgehakt, voller Erfolg!

Karlsruhe

Turm im Schlossgarten, ein gelb gestrichenes Gebäude mit mehreren Stockwerken und weißen Verzierungen an den Fenstern, darauf eine graue Kuppel mit einer Flagge an der Spitze, dahinter bewölkter Himmel

2019 war ich zum ersten Mal in Karlsruhe und auf der Gulaschprogrammiernacht, 2025 nun zum zweiten Mal. Ich reiste in Begleitung vom Hund bereits einige Tage vorher an, um etwas mehr Zeit zu haben, um die Gegend zu erkunden und dem Geocaching-Hobby nachzugehen.

Eine unerledigte Sache aus 2019 wollte ich wieder aufnehmen: Oberwald Nacht Cache - ONC. Leider ließen die letzten Logs keine Hoffnung auf einen Erfolg aufkommen. Meine diesbezügliche Reviewer Attention Note kam für mich zwar zu spät, scheint aber nun immerhin dazu zu führen, dass der Cache repariert wird. Hoffentlich habe bei meinem nächsten Besuch in Karlsruhe mehr Glück.

Ausblick von oben, im Vordergrund eine Terrasse neben der Bergstation der Turmbergbahn, dahinter die Häuser von Durlach, viele Wald- und Grünflächen, die Ebene streckt sich bis zum Horizont, auf dem kleine Wölkchen herumschweben

Sehr empfehlenswert fand ich den Aufstieg und die Aussicht vom Turmberg in Durlach (geplant und empfohlen vom Aufsteiger, der im Rahmen dieses Besuchs in Karlsruhe auch einen Cache zurück in sein Versteck geworfen hat, was ich keinesfalls unerwähnt lassen möchte). Die Turmbergbahn ist aktuell leider außer Betrieb. Ein Neubau der lt. Wikipedia „ältesten Standseilbahn Deutschlands“ (eröffnet 1888) wurde im Jänner 2025 beauftragt, zu sehen war davon im Juni 2025 noch nichts.

Der nicht ganz unanstrengende Aufstieg auf den Turmberg lohnt sich jedoch: Die Aussicht ist toll, es gibt ein nettes Bistro mit Essens- und Getränkeangebot und auch drei Geocaches, die sich ohne Vorbereitung bewältigen lassen. Der Earth Cache „Das Oberrheinische Tiefland“ verspricht eine interessante Aufgabe (das Zuordnen von Bildern zu geographischen Zonen), die leider nicht lösbar ist, da die Bilder nicht geladen werden. Der Virtual „Castrum Durlach (DE/EN/FR)“ verlangt etwas mehr Aufmerksamkeit, als nur ein Foto vor Ort zu machen, beinahe hätte ich eine benötigte Information vergessen … Der Traditional „Sightseeing - Turmberg“ ließ sich problemlos finden.

Nahaufnahme von Lavendel in strahlendem Sonnenlicht, rechts daneben führt ein Weg von der Kamera weg

Die Tage wurden zunehmend heißer, was die Bewegungsmotivation sowohl bei mir als auch beim Hund deutlich dämpfte. Bei unserer Entdeckungsrunde durch den „Garten für alle“ (AL) ergriff der Hund jede Gelegenheit, sich im Schatten unter einer der Sitzbänke zu verstecken. Gerne hätte ich mir die Inschriften und Mosaike genauer angesehen, die Sonne brannte jedoch so erbarmungslos auf uns herunter, dass ich mich auch schon sehr nach Schatten sehnte. Mehr Infos zum Garten der Religionen.

eine rot-schwarze Dampflok in Fahrt durch einen Garten mit Wiese und Wald, aus dem Schlot raucht es, hinter der Lok einige Waggons mit Personen darin

Im Schlossgarten landete ich immer mal wieder, es gibt viele WayPoints für Adventure Labs zu finden und einer davon ließ mich die Schlossgartenbahn entdecken. Am Donnerstagfeiertag sah ich die Dampflok fahren. An der Kasse fragte ich mich durch und bekam gemischte Antworten: ja, der Hund dürfte mitfahren, nein, das wäre die letzte Fahrt heute und am Sonntag könnte die Dampflok nicht fahren, weil es zu heiß würde. Eine Fahrt mit der Schlossgartenbahn steht also auf jeden Fall auf der Liste für meinen nächsten Besuch in Karlsruhe, es gibt dazu auch einen interessanten Mystery („Die entgleiste Lok“) zu lösen.

Innenaufnahme eines hohen Gebäudes, im Vordergrund strahlen einzelne Lichter, die an Schnüren gespannt sind, dahinter die Galerien der oberen Stockwerke und ganz oben das Gestrebe eines Glasdachs, draußen ist es bereits dunkel

Den Rest meiner Zeit verbrachte ich auf der GPN23 mit vielen lieben Menschen, die ich schon länger nicht gesehen hatte. Der Hund hatte dabei nach einer Eingewöhnungsphase auch Spaß und wurde ausgiebig rundherum geflauscht. Einen Ausstellungsbericht zum ZKM habe ich hier unter der Buchbesprechung veröffentlicht.