Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

The long journey to the top of Vienna

Wann die Reise tatsächlich begonnen hat, lässt sich nicht mehr rekonstruieren, bei unserem ersten Versuch haben weder der Waldläufer noch ich DNF geloggt. An diesem Tag schafften wir es bis zu P5, konnten jedoch den Stein im Wald nicht finden. Die Dämmerung hatte sich bereits in den Wald herabgesenkt, später mutmaßte ich auch, dass wir bereits einen Rechenfehler in unseren Daten hatten, die den Stein verschwinden ließen.

Beim zweiten Versuch gingen wir die Stages nochmals ab, um eventuelle Rechenfehler auschließen zu können und schafften es diesmal bis zu P6. Die Aussicht ist atemberaubend und doch starrten wir ziemlich lange die Wand an, ohne jedoch etwas zu finden.

Monate gingen ins Land. Irgendwann räumte ich die Cache Notizen auf und fand dieses unerledigte Kleinod. Das Studium der letzten Logs gab wenig Hoffnung. Beinahe alle Logger schrieben von einem Tipp, den sie von einem Vorfinder erhalten hatten. Eine Anfrage beim Owner blieb unbeantwortet. Nach weiteren Monaten ließ ich den Ehrgeiz, es alleine schaffen zu wollen, beiseite und schnorrte z5xy um den Hinweis an, den er mir auch prompt zukommen ließ.

Mit dem Hinweis ausgestattet, startete ich einen neuen Versuch. Damit konnte ich endlich die letzten Zahlen an der Mauer finden. Die nächste Schwierigkeit war dann, dass mir nicht klar war, welche Rechenoperation anzuwenden ist, also probierte ich 4 Möglichkeiten aus und entschied mich schließlich für die, die ich am meisten plausibel hielt. An den mutmaßlichen Koordinaten fand ich einen Teil eines Baumstamms, der mit einer Kette an einem Baum befestigt war, mit einem Loch im Baumstamm, das mit einer Metallplatte verschlossen war. Wenn das kein Geocache-Versteck ist, dann weiß ich es echt nicht. Aber dann: leider leer. Frustriert und durchgeschwitzt stapfte ich zum Heurigen.

Wochen später schaute ich auf der Suche nach etwas anderem meine Fotos durch und fand dabei auch den Hinweis an der Mauer. Und plötzlich entdeckte ich etwas, das ich vorher übersehen hatte. Gibt’s ja nicht. Plötzlich war das Final glasklar.

Weitere mit Arbeit angefüllte Wochen gingen ins Land, bis ich den Ausflug auf den Berg endlich durchführen konnte. Schwankend zwischen Vorfreude und Sorge um den nächsten Frustrationsmoment zockelte ich hinter dem freudestrahlenden Hund den Weg entlang. Und würde fündig. Finally.

Katze in Lauerstellung beim Heurigen Hirt, im Hintergrund die Spitze des Leopoldsbergs mit der Leopoldsbergkirche

Wilhelmine & Otto Wagner

Nachdem ich den Tag mit viel Erwerbsarbeit verbracht hatte, ging sich nur noch ein kurzer Ausflug aus. Also tuckerte ich mit der Bim zur Mauss auf ein Eis (Marzipan-Mandel, Birne Royal) und spazierte anschließend ins Wilhelminenspital. Haben die dort tatsächlich mitten aufs Gelände einen erhöhten Hubschrauberlandeplatz hingebaut. Mit einer Brücke zu einem Gebäude und einem anderen Gebäude direkt darunter. Das muss man echt mal gesehen haben, wie sich ein funktionales (potentiell lebensrettendes) Element dermaßen nicht in die traditionelle Architektur des Spitals einfügt.

Ansicht unter dem Landeplatz mit Blick auf die Brücke, die den Landeplatz mit dem Gebäude daneben verbindet die Metallkonstruktion des Landeplatzes in ihrer ganzen Pracht

Nachdem es mit Willi nicht geklappt hatte (verzählt, verrechnet oder einfach nichts gefunden), versuchte ich mein Glück am Steinhof. Wegen Ablenkung und geistiger Umnachtung ließ ich am Weg zwei Traditionals gleich komplett ungesucht liegen und habe somit einen guten Grund, das architektonisch interessante Gebiet mal wieder zu besuchen.

Detailaufnahme des Hauseingangs zum Pavillon 3 des Otto-Wagner-Spitals in der Abendsonne mit interessantem Lichtspiel seitliche Ansicht der goldenen Kuppel der Kirche am Steinhof

Botanik & Architektur

Überblick über einen Teil des botanischen Gartens in Wien, der in dieser Richtung an die Jacquingasse grenzt

Den Botanischen Garten und den dazugehörigen Multicache hatte ich beim Kurz-Ausflug ins Belvedere entdeckt und im Gedächtnis behalten für die richtige Gelegenheit. Das Wetter war ausgezeichnet und es folgen nun einige Pflanzenfotos. Leider kann ich nicht alle exakt beziffern, an den Seerosen zum Beispiel fand ich keine Beschriftung, an der Distel konnte ich kein Schild entdecken, das könnte einfach zu verwachsen gewesen sein. (Seerose, leider ohne genauere Bestimmung – Garten-Lavatere, Lavatera trimestris L., aus der Familie der Malvaceae – auf dem handgeschriebenen Schild zu dieser Pflanze stand Berkheyer purpurea, leider findet sich dazu nichts im Internet)

Seerose, leider ohne genauere Bestimmung weiße Blüte, Garten-Lavatere, Lavatera trimestris L., aus der Familie der Malvaceae distelartige Blüte, auf dem handgeschriebenen Schild stand Berkheyer purpurea, leider findet sich dazu nichts im Internet

Für den Multi-Cache finden sich alle Informationen im Botanischen Garten, ich habe aber auch noch den (eintrittspflichtigen) Alpengarten besucht. Neben dem Edelweiß (eigentlich eine wirklich unspektakuläre Pflanze, wenn man mehrere nebeneinander sieht) kann man dort auch einen Bonsaigarten besichtigen. Die Bonsai sind allesamt mit einer Diebstahlsicherung (!) versehen. Im Alpengarten ist alles etwas dichter und nur ganz vereinzelt stehen kleine Steinbänke, auf denen man rasten und den Duft und die Ruhe genießen kann. (Lavendel – Seerose – Distel)

Lavendelstrauch, von Bienen und Hummeln umschwärmt Seerose im Alpengarten, leider auch ohne genauere Bestimmung Distelblüte, mutmaßlich gemeine Distel, findet man sicherlich auch außerhalb des Alpengartens

Im Anschluss drehte ich eine Fahrrad-Runde durchs Arsenal und begab mich dann zum Abschluss des Tages auf den neuen WU-Campus neben dem grünen Prater. Durch die aktuellen Ferien wirkte alles etwas unbelebt, obwohl man nicht allein dort ist. Während der Studiensemester ist sicher mehr los. Es wirkt sehr neu, modern und metallisch, die Gebäude sind allesamt englisch benamst, alle Wegweiser sind mehrsprachig – man gibt sich international. Ein Mahnmal erinnert an die Vertreibung jüdischer Angehöriger der Hochschule für Welthandel (ein Vorläufer der heutigen WU).

Gebäude D4 - Departments 4 auf dem neuen WU Campus gelb gestalteter Gang im Inneren des Gebäudes D3/AD Departments 3 & Administration der auf den Platz hinausragende Blickfang des Hauptgebäudes LC Library & Learning Center, seitlich gesehen der auf den Platz hinausragende Blickfang des Hauptgebäudes LC Library & Learning Center, Frontalansicht Gedenkprojekt der WU, Metallkugel mit Namen mit Blick auf WU-Gebäude dahinter