Von Cuneo aus hatte ich eigentlich an den Comer See fahren wollen, das erwies sich in der Planung leider als sehr unpraktisch. Es war das Osterwochenende, eine preisgünstige Unterkunft in der Gegend, die ich mir wünschte, war nicht zu bekommen. Nach etwas Recherche entschloss ich mich für einen viertägigen Aufenthalt in Trento, der mich weniger kostete, als es zwei Nächte am Comer See getan hätten.
Wir starteten mit einem Kreuz-und-Quer-Kurs durch die Innenstadt. Wie auch schon in Cuneo entdeckte ich viele Häuser, bei denen im Rahmen von Restaurierungen Teile früherer Bemalungen freigelegt wurden und nun wieder sichtbar sind. Am Piazza Duomo gab es auch einen Virtual Cache und einen Earth Cache zu loggen. Nachdem ich die spiralförmigen Ammonitenfossilien in den Steinen am Boden erstmal gesehen hatte, fielen sie mir überall wieder ins Auge. Während ich sie inspizierte, wurden auch andere Tourist:innen darauf aufmerksam.
Ein Mystery Cache beschäftigte sich mit der Geschichte der Eisenbahn in Trento. Trotz einiger Schwierigkeiten mit der Übersetzung aus dem Italienischen gelang mir die Lösung und ich konnte schließlich die Dose am passenden Finale finden.
Nach den Streifzügen durch die Innenstadt wollte ich mal wieder etwas in die Natur. Da bot es sich an, den Berg Doss Trento zu besteigen. Das Mausoleum für Cesare Battisti ist von der Stadt aus gut sichtbar, nun wollte ich die Aussicht von oben sehen. Die Seilbahn Funivia Trento Sardagna konnte ich leider nicht benutzen, weil der Hund nicht erlaubt war, sonst hätte ich mich gern über den Fluss ins noch höher gelegene Sardagna tragen lassen. Die Seilbahn gehört zum öffentlichen Nahverkehr und fährt tagsüber in einem Viertelstundentakt. Wir überquerten den Fluss Adige also zu Fuß über die Brücke und sammelten dabei auch die Informationen für den Earth Cache „(Ale94) Il fiume Adige / The Adige river“.
Der Weg auf den Berg war nicht unanstrengend, wurde aber immer wieder mit schöner Aussicht belohnt. Schön war auch, dass immer wieder Eidechsen zu beobachten waren. Wenn eine mal schnell verschwand, wurde auch Lupo aufmerksam, da war die Eidechse aber immer schon weg. Oft hörten Lupo und ich überhaupt nur noch das Rascheln in den Gräsern entlang des Wegs. Nur eine ließ mich nahe genug herankommen, um ein sinnvolles Foto zu machen.
Das Mausoleum ist auch aus der Nähe sehr beeindruckend. Die Säulen ragen hoch in den Himmel, ich konnte keinen Blickwinkel finden, aus dem ich das gesamte Mausoleum fotografieren hätte können. Da ich mit dem Hund laut den Schildern nicht mal in den Park hätte dürfen, habe ich auf die Besichtigung des Inneren verzichtet.
Beim Auf- und Abstieg kam ich auch an der Kirche Parrocchia di Sant’Apollinare vorbei. Sie steht am Ufer des Flusses Adige/Etsch und ist auch auf meinem Ausblickfoto weiter unten am linken Bildrand zu sehen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der Eingang zu einem besonderen Museum: In zwei früheren Straßentunneln unter dem Berg Doss Trento befinden sich seit 2007 zwei moderne Ausstellungsräume: die Galleria Nera und die Galleria Bianca. Im Schwarzen Tunnel (Galleria Nera) ist eine moderne Ausstellung zur Geschichte des Trentino zu sehen. Der Weiße Tunnel (Galleria Bianca) bietet Platz für temporäre Ausstellungen und Events.
Unseren Aufenthalt in Trento habe ich sehr genossen. Es gab viel zu sehen und trotzdem war die Stadt insgesamt gemütlich. Aus den Brunnen fließt Trinkwasser, ich sah viele Menschen, die ihre Wasserflaschen an den diversen Brunnen in der Innenstadt auffüllten. (Da wurde mir klar, warum überall sonst in Europa sich an jedem Brunnen die Schilder „Kein Trinkwasser“ häufen.)
Auch in Trento durfte der Hund in einem Supermarkt im Einkaufswagen mitfahren, was mir den Einkauf von Proviant für die Heimreise sehr erleichtert hat. Eine tolle Entdeckung: Krambals Bruschetta in der Geschmacksrichtung „Forest Mushrooms & Butter“. Ich hatte die Packung schon leer gegessen, bevor wir auch nur die Nähe der österreichischen Grenze erreicht hatten …