Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

München

nebeneinander drei Fotos von Augustiner-Lokalen, links ein vierstöckiges hell gestrichenes Stadthaus mit der Aufschrift „Augustiner-Bräu-Ausschank“, mittig ein Brunnen, in dem Steine wie Pilze zu wachsen scheinen, dahinter die blauen Sonnenschirme des „Augustiner Klosterwirt“, rechts ein rot gestrichenes Stadthaus mit iner Bayern-Flagge und der Aufschrift „Augustiner am Dom“

Beim Buchen der letzten Zugreise drängte sich ein Umstieg in München auf. Da ich früh in Wien aufbrechen wollte, entschloss ich mich zu einem dreistündigen Zwischenstop. Am Münchner Hauptbahnhof wird ordentlich gebaut. Nach der Ankunft an einem Abseits-Bahnsteig suchte ich zuerst lange nach den Gepäckschränken und dann … nach einem freien und funktionierenden Schrank, in den mein Gepäck auch reinpasst. Gefühlt die Hälfte der Kästchen war überhaupt defekt, als ich vermeintlich eins gefunden hatte, fielen meine Münzen einfach durch und ich konnte nicht zusperren. Ich war nicht die Einzige, auch andere Menschen standen dort herum und warteten auf eine Gelegenheit. Etwas entnervt ging ich von den kleinen Kästen wieder in die Ecke mit den größeren Kästen und hatte Glück: eine Person holte Kinderwagen und anderes Zeug aus einem großen Kasten, ich konnte diesen dann übernehmen.

braune Metallstatue eines Keilers auf einem Steinblock, an der Seite der Statue sitzt ein braunschwarzer Hund, der Hund ist viel kleiner als die Statue

Glücklich das Gepäck losgeworden konnten wir endlich den Bahnhof verlassen und uns in Richtung Innenstadt bewegen. In der kurzen Zeitspanne, die mir zur Verfügung stand, wollte ich vor allem Adventure-Lab-Stationen besuchen (der Keiler auf dem obigen Bild etwa ist eine), aber auch ein paar andere Caches hatte ich mir vorgemerkt.

Frontfassade der Münchner Frauenkirche, ein Ziegelbau, zwei Türme, die sich nach oben in mehreren Etappen verjüngen, die Kuppeln über den Turmuhren sind nur zu erahnen

Vor der Frauenkirche sah ich viele Menschen, die ihre Füße im kalten Wasser abkühlten, da konnte ich nicht widerstehen. Der Hund wollte natürlich nicht zu nah ran. Das Wasser war wirlich sehr kalt und überaus erfrischend. Nach dieser kurzen Rast im Schatten sah ich mich ausgeruht genug, um die Epitaphe an der Außenwand der Frauenkirche zu untersuchen. Diese verbergen die Lösung zu einem Virtual Cache, sind aber auch sonst sehr interessant. Besonders spannend fand ich, wie viele verschiedene Tiere auf den Grabmälern abgebildet sind.

zwei Detailaufnahmen von Grabmälern an den Außenwänden der Frauenkirche, links ein aufrecht sitzender Hase, der eine Blume hält, rechts der Kopf eines Steinbocks, Hörner, Ohr und Fell sind sehr deutlich aus dem Stein gearbeitet

Weiter ging es in Richtung Marienplatz, dem ich mich von hinten näherte (sonst wäre ich aufgrund der Menschenmenge vermutlich gar nicht bis dorthin gekommen …). Ich enterte den Platz auf der Seite, wo ich den Webcam-Cache „The heart of munich“ vermerkt hatte (Webcams kann ich nicht auslassen und an diesem Tag würden es sogar zwei an einem Tag werden!). An diesem sonnigen und heißen Tag leuchtet das Brunnenwasser regelrecht auf dem Webcam-Bild. Die oben erwähnte Menschenmenge drängte sich übrigens im Schatten auf der Südseite des Platzes, im sonnigen Bereich waren nur vereinzelt Personen unterwegs.

Screenshot der Webcam am Marienplatz, das Bild ist sehr verschwommen, rechts unten ist der Fischbrunnen zu sehen, am linken Rand des Brunnens steht eine Person, die auf den Fisch zeigt (das bin ich)

Nach Absolvierung dieser Aufgabe suchte ich mir erstmal Schatten und ein Getränk. Sitzplätze vor Gaststuben gab es in der Innenstadt zuhauf, sie wurden von den vielen Tourist:innen auch frequentiert. Ich wollte aber nicht länger sitzen bleiben, immerhin war die Zeit knapp. Nach zehn Minuten Ruhe im Schatten zog es mich schon wieder weiter, ich hatte immerhin noch eine Weiterreise vor.

Fassade des Alten Rathaus, links ein helles Gebäude mit drei hohen Bogenfenstern, die gekrönt sind von 3 spitzen Türmchen, dazwischen ein treppenartig angeordneter Ziergiebel, daneben ein Glockenturm mit einer Uhr und einem großen Wappen, im schattigen Vordergrund sitzt eine Person auf einem Fahrradtaxi, sie hat den Kopf auf die Hand gestützt und schaut scheinbar gelantweilt von der Kamera weg

Den Earth Cache zum Adneter Marmor an der Mariensäule wollte ich mir eigentlich auch ansehen, es war allerdings darum herum so viel los, dass ich schließlich aufgab (der Adneter Marmor sollte mir auf dieser Reise später nochmal begegnen). Der Hund hatte einstweilen einen kleinen Fan gefunden, ein Kind in rosafarbenem Kleid ließ ihn nicht aus den Augen. Da musste ich dann eben auch aufpassen (und in einem winzigen Moment hat der Hund dem Kind dann doch das Gesicht abgeschleckt). Die Hitze und die vielen Menschen erschöpften mich zusehends, ich suchte nach einem Rückweg zum Bahnhof, der sich hauptsächlich im Schatten gestalten sollte.

Fassade des Neuen Rathaus, umfangreich dekoriert mit (teils bepflanzten) Balkonen, Erkern, Zinnen und Statuen

Am Rückweg zum Bahnhof kam ich dann noch an einer Reihe Statuen in einem Park vorbei. Eine Statue fiel mir gleich ins Auge. Auf dem Podest steht Orlando di Lasso, der Sockel ist jedoch mit unzähligen Fotos und Postern von Michael Jackson geschmückt. Außerdem sind Blumensträuße, Herzen und andere Dekogegenstände rundherum verteilt. Zwei Personen machten da gerade Ordnung. Erst bei der nachträglichen Recherche fand ich heraus, dass Michael Jackson bei seinen Besuchen in München immer in einem nahen Hotel übernachtete. Seit dem Tod des Künstlers gedenken ihm hier seine Fans.

Statue auf einem hohen Sockel, der Sockel ist mit vielen Fotos von Michael Jackson, Herzen und Blumen dekoriert, die Statue ist nicht Michael Jackson, rechts am Sockel richtet eine bunt gekleidete Person die Fotos gerade

Zurück am Bahnhof ging das Chaos weiter. Koffer befreit, Bahnsteig gesucht. Dann stand auf einmal n neben mir (wir hatten zuvor schon bemerkt, dass wir am selben Tag in München umsteigen würden). Dann dauerte es mal, bis überhaupt ein ICE da war, dann saßen der Hund und ich drin und der Zug fuhr einfach nicht weg. Mit nicht ganz einer Stunde Verspätung kamen wir dann doch noch an unserem Etappenziel für diesen Tag an.