Freiburg im Breisgau stand seit Längerem auf meiner Liste der Wunschziele. Einerseits gibt es in der Familie eines meiner Herzenswesen eine Verbindung dorthin, die Stadt wurde mir immer wieder als außerordentlich schön beschrieben. Andererseits hat die Stadt für Geocachende wie mich eine besondere Bedeutung, dazu weiter unten mehr.
Schon bei meiner Ankunft am Abend hatte ich schnell weggeschaut, um die auf den Bögen der Wiwili-Brücke sitzenden Menschen nicht zu sehen. Das war definitiv zu viel für meine latente Höhenangst. Am nächsten Tag aus der Nähe betrachtet, sah es nicht mehr ganz so gefährlich aus, ich war aber trotzdem froh, dass der Geocache vom Boden aus erreichbar war.
Der Weg in die Innenstadt führte mich automatisch an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Diese sammelte ich für den Wherigo „I ❤ Freiburg + Adventure labs“. 15 Sehenswürdigkeiten müssten ja zu finden sein (Spoiler: das war auch der einfachere Teil der Übung, der Weg zum Final und die Suche vor Ort haben mich deutlich mehr gefordert).
Vorbei am Stadttheater gelangte ich zum Platz der Alten Synagoge, der wie ich später nachlas, erst seit 2017 in der heutigen Form existiert. Auf dem Boden ist der Grundriss der Synagoge nachgebildet, diese wurde in der Reichskristallnacht 1938 nieder gebrannt. Der Grundriss scheint im Sommer ein Wasserbecken zu sein, Anfang April war es jedoch noch nicht gefüllt. Daneben befindet sich auf einem Steinblock ein Metallmodell der Alten Synagoge.
In der Innenstadt waren viele Menschen unterwegs, für eine kurze Atempause (und einen Geocache) rettete ich mich in den Innenhof des Neuen Rathauses. Interessante Fossilien inspizierte ich für den Earth Cache Jura in Freiburg, solche Details würden mir niemals auffallen, wenn die Caches nicht darauf aufmerksam machen würden (verschiedene Aufnahmen könnt ihr in den Logfotos sehen).
Kurz darauf erreichte ich den Münsterplatz. Ein Stand mit verschiedenen Pilzen erregte meine Aufmerksamkeit: Schlossbergpilze Freiburg. Zitronenseitlinge und Kastanienseitlinge hatte ich zuvor noch nie gesehen. Da ich jedoch in den nächsten Tagen keine sinnvolle Möglichkeit der Zubereitung haben würde, nahm ich schweren Herzens nur ein Päckchen mit getrockneten Pfifferlingen mit.
Eine besondere Sehenswürdig sind die Freiburger Bächle, für die in der Nähe des Münsterplatzes auch kleine Holzboote gekauft werden können, die die Kinder dann in den Bächle an Schnüren entlang ziehen. Die Bächleboote werden im REHA Verein Freiburg hergestellt. Wunderschöne Bächle-Fotos aus vier Jahreszeiten findet ihr bei 100% Freiburg.
Der oben erwähnte Grund für Geocachende für eine Reise nach Freiburg ist der 48. Breitengrad. Letztes Jahr habe ich den Prime Meridian besucht, nun stand ich am 48. Breitengrad herum und bat schließlich einen einigermaßen verwirrten Passanten, ein Foto von mir zu machen.
Etwa 200 Meter nördlich [der ehemaligen Stadtmauer] verläuft der 48. nördliche Breitengrad. Die Stelle ist auf beiden Seiten der Nord-Süd-Durchgangsstraße, die hier Habsburgerstraße heißt, durch eine Schrift in Pflastersteinen verschiedener Farben hervorgehoben, so dass die geografische Breite erkennbar ist. Wikipedia
Auf Empfehlung der Herzenswesen-Verwandtschaft begab ich mich dann zur Schlossberg-Bahn.
Die schienengebundene Schlossberg-Bahn ist ein Schrägaufzug und fährt in knapp 3 Minuten mitten aus dem Stadtzentrum in ein attraktives Naherholungsgebiet, welches vielfältige Angebote für jung und alt bereit hält.
Allmählich zeigten sich die Erschöpfungserscheinungen der vorangegangenen Reisetage. Zu einem Aufstieg zum und auf den Schlossberg-Turm konnte ich mich nicht mehr motivieren, was rückblickend gesehen auch die richtige Entscheidung war. Sonst hätte ich es nämlich garantiert nicht mehr zum Final des Wherigos geschafft.
Freiburg hat mir insgesamt so gut gefallen, dass ich in dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, schon wieder dorthin unterwegs bin. Es wird also demnächst noch mehr über Freiburg zu lesen geben.