Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Ätna

Bergmassiv des Ätnas, hohe Lagen sind schneebedeckt, Wasserdampf steigt aus dem noch aktiven Hauptkrater auf, im Vordergrund Höhenvegetation auf Lavagestein und Asche

Der einzige Ausflug, den wir fix und schon von zuhause aus gebucht hatten, war der auf den Vulkan Ätna. Nachdem wir einige Optionen recherchiert hatten, haben wir uns für eine geführte Tour entschieden. Es gibt am Ätna auch ein Skigebiet und eine Seilbahn. Jedoch ist im Winter der Gipfel nicht zugänglich, die Anreise ist ohne eigenes Auto sehr kompliziert und wir wollten auch nichts dem Zufall überlassen. Gebucht haben wir daher diese ECO GREEN Mount Etna Tour. Aus dem „electronic vehicle“ ist dann nichts geworden (über die Hintergründe könnte ich nur wild spekulieren …), aber ansonsten war die Tour sehr empfehlenswert.

wilder Thymian wächst auf etwa 1000 Metern Seehöhe am Ätna auf Vulkangestein, im Hintergrund ein Jeep, ein Strommast und blauer Himmel

Mir wurde erst während der Fahrt klar, welche Entfernungen da zurückzulegen sind. Schon da war ich dankbar, dass wir uns für die Tour entschieden hatten. Nach dem Treffpunkt bei einer Tankstelle, wo sich mehrere Guides und Ätna-Tourist:innen unterschiedlicher Staatsangehörigkeiten und Sprachen zusammen und auseinander würfelten, war der erste Halt auf etwa 1000 Metern Seehöhe. Unser Guide Christian zeigte uns einige 100 Jahre altes Lavagestein und erzählte über die früheren Ausbrüche des Ätna (der letzte war 2002), die Schäden, die dabei auftreten können und die Physik eines Vulkanausbruchs an sich. Auf dieser Höhe sind Ginsterbüsche (in Österreich wächst Ginster bodennah, in Sizilien können die Büsche richtig groß werden), Gräser und viel wilder Thymian die hauptsächliche Vegetation.

vulkanisches Gestein aus erkalteter Lava (Basalt), bewachsen von wildem Thymian und anderen Gräsern

Ein weiterer Halt führte uns zu einer Lavahöhle. Diese ist nicht von Menschen geschaffen, sondern durch die unterschiedlichen Temperaturen und Kühlungsprozesse bei einem Vulkanausbruch natürlich entstanden. Um allen Vorschriften genüge zu tun, durften wir die Höhle übrigens nicht nur mit Helm und Maske betreten. Unter dem Helm war außerdem noch ein Hygieneschutz (man stelle sich eine Art Haarnetz oder eine altmodische Badehaube vor) zu tragen.

Eingang der Lavahöhle, von innen gesehen, rauhe Stufen, von Eichenlaub großteils verdeckt

Höhepunkt des Ausflugs war die Wanderung durch die Lavalandschaft Monti Sartorius an der Nordseite des Ätnas. Diese ist geprägt durch den Ausbruch eines Nebenkraters im Jahr 1865 und benannt nach dem deutschen Wissenschaftler Wolfgang Sartorius Freimann von Waltershausen. Diesen nun erloschenen Nebenkrater konnten wir aus nächster Nähe besichtigen.

Vulkanlandschaft, Basaltgestein, Asche, wenige Bäume, Sträucher und Gräser wachsen auf der schwarzen Erde, vereinzelt sind Menschen auf dem Pfad zu erkennen erloschener Nebenkrater, Loch im vulkanischen Gestein Vulkanlandschaft, Basaltgestein, Asche, wenige Bäume, Sträucher und Gräser wachsen auf der schwarzen Erde, im Hintergrund der von Wasserdampf gekrönte Gipfel des Ätnas Vulkanlandschaft, Basaltgestein, Asche, wenige Bäume, Sträucher und Gräser wachsen auf der schwarzen Erde, vereinzelt sind Menschen auf dem Pfad zu erkennen

Falls ihr euch schon gefragt habt, wann denn hier endlich der Geocaching-Content kommt: Am Ätna gibt es einige Earth Caches und Traditionals. Leider führte uns die Tour nur an einem von diesen vorbei: Fascinatione Etna Nord. Die Gegend ist ohne eigenes Fahrzeug kaum zu erkunden. Wer sich also dem Berg mit Geocaching-Absicht an vorderster Stelle nähern möchte, muss sich ein eigenes Fahrzeug beschaffen, idealerweise ein 4x4.