Da ich mir vorgenommen habe, so lange es mir an Zeit nicht mangelt, keinesfalls mehr nach Berlin zu fliegen, sondern den Zug zu nehmen, ergab sich daraus die Gelegenheit, einen Zwischenstop in Břeclav einzulegen und in drei Stunden die Stadt zu erkunden. Da der Zug aus dem Wiener Hauptbahnhof bereits mit 20 Minuten Verspätung ausfuhr und dann wenige 100 Meter nach dem Verlassen des Bahnsteigs nochmal 15 Minuten stehenblieb, schrumpften diese drei Stunden leider bereits um eine halbe Stunde. Das sollte nicht die letzte Verspätung des Tages gewesen sein.
Nach dem Start mit einem vorab gelösten Mystery am Bahnhof und dem Verwerfen eines anderen Mysteries mit mehreren Stationen, der mir zu kompliziert erschien, konzentrierte ich mich auf das Ziel, einen Multi-Cache sowie einen Wherigo-Cache zu lösen, da mir diese Cache-Typen für die Tschechische Republik noch in meiner Cache-Types-Liste fehlten. Der Multi war erfreulich schnell gelöst und gefunden. Mein Weg in Richtung des Wherigos führte mich dann am vermutlich beeindruckendsten Gebäude von Břeclav vorbei: der in den 1990er-Jahren errichteten Wenzelskirche, deren aufragender Turm vielleicht nicht nur mich an Barad-dûr erinnert.
Der Weg führte mich weiter in Richtung des Schlosses, laut Wikipedia eine neugotische künstliche Ruine. Darauf warf ich aus Zeitgründen nur einen kurzen Blick, musste ich doch rechtzeitig zurück am Bahnhof sein und wollte vorher noch einen Supermarkt besuchen. Der Wherigo-Final fand sich schließlich an einem sehr friedlichen Weg entlang eines Baches, wo sich Menschen sehr viel Mühe gegeben haben, mit Schaukeln und Hängematten ein entspannendes Plätzchen zu gestalten.
Nach dem Supermarkt-Besuch (es gibt eine erstaunliche Auswahl an alkoholischen und nicht-alkoholischen Biermischgetränken) war ich pünktlich am Bahnhof, mein Zug nach Prag jedoch nicht. Immerhin konnte ich so den zehnminütigen Schauer am Bahnhof unter Dach verbringen. Die Verspätung dehnte sich leider bis auf 25 Minuten aus und schon zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass der Anschluss in Prag knapp werden würde. Die Fortsetzung dieser Geschichte folgt im nächsten Post. Abschließend zu Břeclav sei noch gesagt, dass sich die Stadt im Rahmen eines Tagesausflugs bestimmt angenehmer erkunden lässt, die mir verbliebenen 150 Minuten waren definitiv zu wenig.