Dosenkiwi

[fast ohne Spoiler]

Dieppe

Anmerkung: Aus zeitlichen Verschleppungsgründen können die folgenden Posts etwas knapper ausfallen als gewohnt. Ich berufe mich auf „besser kurz als gar nicht“.

Die Fähre brachte mich von Newhaven nach Dieppe und damit auch von Großbritannien wieder in die Europäische Union. Daher auch Passkontrollen nach dem Verlassen der Fähre. Zu Fuß ankommen ist irgendwie nicht wirklich vorgesehen. Es gibt einen Parkplatz und die meisten Fußgänger:innen von der Fähre wurden von anderen Menschen mit einzelnen PKWs abgeholt. Ich hatte mich zum Spaziergang in die Stadt entschlossen, der fiel dann doch etwas anstrengender aus als erhofft.

Brücke im Hafen von Newhaven, links eine Eisenkonstruktion, die den Fußweg in der Mitte vom Autoverkehr abtrennt, rechts ist das Hafenbecken mit vielen Booten zu sehen

Das Einchecken in meine Unterkunft klappte problemlos. Beim Buchen hatte ich offenbar nicht gut aufgepasst, die Unterkunft war auf eine ganz spezielle Art sehr rustikal. Eingang ebenerdig, dort eine Badewanne auf Eisenfüßen und ein Waschbecken, die Treppe hinauf dann ein großes Wohnzimmer mit Küche. Der Schlafbereich war dazwischen auf einer hölzernen Konstruktion untergebracht. Aber für die eine Nacht hat es schon gepasst.

„Café de Tribunaux“, ein helles altmodisches Gebäude mit einem Turm mit Uhr oben drauf, der Gastgarten vor dem Haus liegt bereits zur Hälfte im Schatten

Zuerst spazierte ich in die Stadt, ich wollte natürlich meine Geocaching-Streak verlängern. Ich suchte dann lange und vergeblich nach dem einen Traditional in Gehweite. Schließlich gab ich auf und freundete mich mit meinem Schicksal an: Dann musste ich zurück ans Meer, um den dortigen Earth Cache „Falaises et Galets – Dieppe“ zu lösen. Und das war ein absoluter Glücksfall.

schäumende und spritzende Wellen am Steinstrand von Dieppe, das Abendlicht kommt von links, rechts wird der Himmel bereits dunkler

Der Wind, der bereits unter der Fähre das Meer aufgewirbelt hatte, ließ auch am Strand von Dieppe nicht locker. Das Rauschen der Wellen, das sprühende Wasser, es war ein wunderbares Naturschauspiel. Ich fühlte mich erinnert an einen Lieblingsfilm aus meiner Kindheit: Das Letzte Einhorn. Achtung Spoiler: Dieser endet damit, dass die anderen Einhörner, die von einem verbitterten König und seinem roten Stier im Meer gefangen gehalten wurden, aus dem Meer zurück ans Land strömen. Daran haben mich diese Wellen erinnert.

Foto aus Froschperspektive, Steinstrand im Vordergrund, vor dem Meer stehe ich, eine Person in Jeans und Hoodie mit Kugelschreiber im hochgesteckten Haar, mit dem Rücken zur Kamera und mit beiden Armen nach oben und zur Seite gestreckt

Das Strandlokal hatte noch geöffnet und so gönnte ich mir nach Ermittlung der Informationen für den Earth Cache ein teures, mittelmäßiges Abendessen. Aber da ich dabei weiterhin auf den Strand und die Wellen und die untergehende Sonne schauen konnte, war es jeden Cent wert.

Innenhalle des Bahnhofs von Dieppe, das Dach ist eine Konstruktion aus Holzbalken und Metall, das Licht durch die Dachfenster taucht die Halle in ein warmes Licht, ein gelbes Plakat mit drei großen roten Schiffen bewirbt ein Event, das vermutlich eine Schiffsparade ist

Schon am nächsten Tag verließ ich Dieppe in Richtung der großen Stadt: Paris. Der Bahnhof von Dieppe ist außen langweilig und innen sehr altmodisch und schön. Ein längerer Aufenthalt in Dieppe lohnt sich aus Geocaching-Gründen eher nicht, aber das Meer und die Küste sind hier wunderschön.