Der Friedhof der Namenlosen ist eine mehr oder weniger bekannte Institution, viele haben davon gehört, kaum jemand war jemals selbst dort. Ich erinnere mich an eine Universum-Dokumentation über das Wiener Wasser, in der der Friedhof eine kurze Erwähnung fand.
Wieder darauf gebracht hatte mich jedoch der Multi Before Sunrise. Im Film spazieren Jesse und Celine über den Friedhof, obwohl sie sich ja eigentlich in der Wiener Innenstadt herumtreiben. Hätten Sie tatsächlich die Anreise auf sich genommen, wäre der Film deutlich länger geworden … Wenn man per Bus oder wie in meinem Fall zu Fuß von Kaiser-Ebersdorf anreist, ist es von der Bushaltestelle noch ein kurzer Spaziergang entlang eines Damms hinter einer Lagerhalle, wo sich scheinbar schon seit einiger Zeit nichts mehr tut. Die Umgebung ist nicht besonders einladend.
Der Friedhof selbst ist deutlich kleiner, als ich ihn mir vorgestellt hätte. Anders als erwartet, haben die meisten Gräber sehr wohl Namen, obwohl man auch tatsächlich einige Schilder mit der Beschriftung „Namenlos“ sehen kann. Die meisten Gräber sind mit hohen Tulpenblättern überwuchert, an vielen nagt schon der Zahn der Zeit.
Die Fahrt in diese abgelegene Gegend hat sich für mich gelohnt. Wenn man in der Gegend (und Premium Member) ist, sollte man sich auch das sinnlose Rohr… ansehen. Ein Highlight.